Sie kamen alle zur selben Zeit, zum selben Ort und fragten sich, wozu die ganze Pietätlosigkeit?
Klingeln. Ohrenbetäubend.
Die Dinge die mir Spaß bereiten sind Zeit, die Freiheit beschäftigt zu sein und Sex. Das Problem meines Unglückes scheint darin zu bestehen, dass ich entweder chinesisch spreche, oder mir schlicht niemand zuhört. Am Anfang, das stimmt schon, da war ich in einfältiger Gesellschaft. Aber heute da bin ich das eigentlich nicht mehr, weil wo ich jetzt bin da habe ich das Gefühl alle benutzen ihren Kopf, dort, wo wir unsere Gedanken teilen dürfte so etwas eigentlich nicht mehr passieren. Weil, gerade da habe ich es nicht erwartet. Gedanken sind frei, Geister sind frei und doch ist alles betoniert wie der Saturn Tornado. Das Philosophieren habe ich eigentlich aus Langeweile begonnen, vielleicht weil da nicht so viel passiert ist um mich rum das mir zu denken gegeben hat, aber dann konnte ich damit einfach nicht mehr aufhören, und das reden liegt ja dann gleichermaßen auf der Hand; das lag auch zum Teil am Postboten. Seitdem bin ich nicht mehr Einkaufen gegangen. Mir fehlt die Zeit zu sein und der ganze Lärm. Ich suche ständig nach Worten, aber man kann sie nicht kaufen, das ist das Schöne - aber auch, wie viele soll ich denn noch lernen um mich endlich anständig ausdrücken zu können weil wenn ich die Gesichter der anderen schaue dann sehe ich da stimmt was nicht und es muss wohl an mir liegen; wo soll ich denn noch suchen, wenn man Begriffe überall auf der Welt finden kann ich aber kein Reisender bin. Ich möchte mir Epíteto anerziehen, aber wie es soll das funktionieren und überhaupt, auch das, was bringt es mir. Es ist wahr mit dem Glücksspiel und der Einsamkeit. In meiner Realität muss das so sein, weil man hat mich bezahlt für meine Meinung, es war eine Zeit so und jetzt ist es das einzige das mir bleibt. Auch wenn ich es gleich gewusst habe, davon habe ich jedenfalls nichts. Meine Hände riechen heute nach Vergessen. Nach Farben, die nie gemalt wurden. Ich sammle diese Momente wie andere Briefmarken oder alte Münzen, weil danach, da wird es eigentlich immer nur schlimmer. Jede Erinnerung ein Sediment, jeder Gedanke eine geologische Schicht. Das Leben soll ja ein Geschenk mit Zusammenhängen sein, in dem wir die Kausalitäten wählen, so wäre es zumindest am schönsten, so hätten wir es alle am liebsten. Aber es ist nicht zu spät, es ist auch nicht zu früh; Zuckerbrot und Peitsche. Ich bin ein Künstler, das könnte sein, könnte sein. Immerhin rauche ich seit langer Zeit; lebe abseits. Nein aber ich bin wirklich ein Künstler. Die anderen sagen, vor allem die Frauen sehnen sich nach der Nacht, ich schließe daraus, Frauen sind Rehe. Meine Wälder existieren in den Annotationen. Nicht in den großen Texten, sondern in den Randbemerkungen, in den Fußnoten. Wo beginnt ein Gedanke? Wo endet die Entität? Die Ränder sind fruchtbarer als die Zentren. Ich entfliehe diesem Dilemma, zumeist laufe ich hinaus auf den großen Platz und dort sind die Wände weiter weg, da kann ich den Horizont sehen. Ich habe ein gelbes Glas, da drüben, und alle fünfeinhalb Stunden (die Angabe auf der Packung war gelogen, behauptete sechs, aber das ist jetzt unwichtig) fällt eine beleuchtete Säule hinein. Gerade sind da drinnen 17 Kerzen. 93,5 Stunden erkanntes Sein, so nenne ich das. In der Zeit bin ich eigentlich nur rumgesessen und habe zugesehen weil mehr gab es da eigentlich nicht zu tun, die Dauer weiß man ja auch schon, ich habe mir Erkenntnis erhofft wie die Mönche, aber im Endeffekt vielleicht nicht mehr erhalten als ein echtes Zeitgefühl. In dem einen Moment da gibt mir das rumsitzen und zusehen das schöne sein an sich, aber jedes Mal weiß ich, im nächsten vergeht es und wird zur Qual, weil was macht man die ganze Zeit wenn man nichts macht, und indem ich da sitze, stirbt eine Kerze vor sich hin. Bis sie reinfällt, puff, weg. Hm. Ich schweife ab, sagen will ich, die Zukunft wird von den Toten entschieden. Ich glaube das habe ich schon als Kind gedacht. Es ist so schmutzig wie der Dreck in den Hauptstädten, ein wenig hoffnungslos, mit Sicherheit freudlos. Es ist nicht gerade schönes Wetter heute, richtig? Vom Pattio kann ich im Winter die Sonne nicht sehen, hätte ich das gewusst wäre ich hier nicht eingezogen sondern dort geblieben wo es in der Küche geregnet hat, naja, und ich war heute noch nicht draußen. Mir ist der Lebenszustand des Menschen ein Rätsel; zu vegetieren in den Häusern wie Ratten im Halbschatten, vielleicht schalte ich besser das Licht ein.
Als ich kürzlich Zuhause war, da holte er, der andere Denker, mich mit seinem Auto vom verödeten Bahnhof ab, ich habe dort auf ihn gewartet und eine Zigarette geraucht, ich habe gehasst, dass es heiß war, die Erde war verbrannt, das hatte ich so nicht in Erinnerung und ich habe überlegt ob es ist ein Zeichen der allgemeinen Beschleunigung ist, ich habe da gestanden und gedacht, das Leben ist nicht lebenswert aber nicht des Bahnhofs wegen. Es macht keinen Sinn die Höhle zu verlassen, nicht, um einen Schritt zurück zu machen. Der Postbote kam nicht mit dem Postauto, sondern jenem das er sich von seiner Arbeit eben leisten konnte, ich bin eingestiegen, habe im Auto zu Ende geraucht. Er und ich hatte uns lange nicht gesehen, aber viel gesprochen haben wir nicht auf der Fahrt. Sein da sein hat in mir ein wenig Neid ausgelöst, nicht des Autos wegen, sondern weil die Einöde so still war als wir nach Hause fuhren, unerwartet befriedigend, und die Erinnerung an das rostende Bahnhofsgelände schien schneller zu verblassen da auf der Straße, ich erinnere mich gedacht zu haben, vielleicht ist es ja ein Paradies, dort, in eben jenem Brachland. Vielleicht ist es das: im Alter von fünfzehn, sechzehn Jahren musste ich ins graue Appartement gehen, nicht nur ich, wir alle mussten dorthin, es ist fast eine Prozession, ich teile diese Erinnerung mit jedem Charakter meiner Generation. Dort ist sicherlich nicht nur mir etwas grauenhaftes widerfahren; und ich denke nicht, dass ich übertreibe wenn ich sage, sie haben mich nackt ausgezogen, bedrängten mich, interpellierten was ich denn später einmal werden wollte, in diesem pardon sinnfreien Leben. Und das alles während sie uns auf der anderen Seite des Gebäudes den Himmel von oben herunter logen, sagten, wir fänden schon unseren Platz, aber bitte, wo denn, im Garten? Es ist doch nirgends mehr Platz, das ist es doch. Dort im Grau fragte der Bürokrat bedrängend ob ferner ein Interesse in Biologie bestünde (an Evolution interessierte mich Sex, ich habe es nicht laut gesagt, weil mir meine Großmutter immer meine Frechheiten verbot), ich wurde befragt, ob ich ein Instrument spielte (ja, ich blies die Flöte), ob ich gerne eine Art von Sport treiben würde (ja, Bettsport...); was ich gut im Allgemeinen könne und ich habe geantwortet: reden. Wie er mich angeschaut hat. Die wollen einen dort ja irgendwo reinstecken, es ist eben kein neuer Gedanke, der Mensch als Menschengut. Vielleicht mag er Recht behalten haben mit seinem Rehblick, aber ich bin ihm gerade noch entkommen. Heute ist es so, dass mich die Momente heilen in denen ich nicht sprechen muss; mein Charakter ruht, wenn er es denn überhaupt irgendwo mal tut, Zuhause, manchmal jedenfalls, dann wenn ich klassische Musik höre um mich wichtig zu fühlen, meinen Ohren Fläche einräume, meinem Körper eine Ablage verschaffe. In meinem Leben trage ich gerne Überzeugungen entlang, weil dafür bin ich ja bezahlt worden, und irgendwann ganz am Anfang kam mir Leopold Godowsky und die linke Hand unter, da bin ich das erste mal eingefroren und habe mental still gestanden. Da habe ich zum ersten Mal über die Propriozeption nachgedacht. Und dann habe ich das alles akzeptieren können. Da beim rumliegen und Godowsky hören. Weil, die anderen, die entspannen sich nicht bei klassischer Musik, das ist es eben, was sie vom Rest abschneidet; manche lebten nur ganz kurz, wie Ruth Crawford Seeger, das hat mich schon immer beeindruckt. Was weiß ich wie lang ich lebe. Ich rede nicht viel über die Musik die mich beeinflusst, irgendwie kommt mir das zu persönlich vor. Ich hatte schon viele Zuhause, 21 Mal bin ich umgezogen, das ist nicht das erste Haus in dem die Dusche an einem ungewöhnlichen Platz ist und es ist nicht das erste Haus, das leer ist. Irgendwann hat niemand mehr die Bücher von Haus zu Haus getragen und so hat sich selbst die Erstausgabensammlung von Hesse irgendwann von mir getrennt, und heute ist es nicht mehr als ein Koffer mit ein paar Hosen, einer Wurfscheibe, drei paar Schuhen, einem Set Bettwäsche und zwei Tassen. Ich weiß, wie es soweit gekommen ist, ich sage nicht, dass ich es als wohltuenden Zustand empfinde. Vor ein paar Jahren bewohnte ich dieses Atelier neben dem Stadtpark, die Toilette war am Ende des Korridores, ich teilte es mit einem pensionierten Taxifahrer, es war völlig heruntergekommen aber mit einem wunderbaren Dachfenster und hier ist es nun mal so, dass ich wenn ich ein Bad nehmen will, einfach die Badewanne hole und sie in die Dusche lege. Das mag ich an der Unkonventionalität, da kann man tun und lassen was man will. Es ist für mich die Qualität des Seins wenn ich der Kerze von der Wanne aus zusehen kann weil dann ist es wenigstens nicht hart und kalt das herumsitzen, theatralisch gesagt empfinde ich es als eine Form der Selbsterhaltung und mein Lebensdrang ist groß, weil ich denke da in der Wanne unter den hohen Decken bei Kerzenschein immer, schließlich schätzen nur die Intellektuellen was ich schätze und ich verdiene es betönt zu werden genau wie meine Ohren, diese Attitüde habe ich mir schon bei der ersten Badewanne zugelegt, als ich noch nicht die Zeit gezählt habe, ich habe sie aber nie wieder ausgezogen, stattdessen den Intellektuellen um mich herumzugesehen, wenn ich mal aus der Wanne stieg, und dann habe ich begonnen ihnen auch die anderen Sachen nachzumachen. Weil zugegeben, es ist ein unbestreitbar schönes Gericht mit drei Zutaten. Wenn jemand kommen würde und zusähe, dann sähe der Mensch nur den betörende Einfachheit und gut daran wäre die Person den Prunk daran zu verstehen. Intellektuelle erscheinen in ganz unterschiedlichen Gewändern, die sich aber deutlich von der Kleidung des Mittelstands unterscheiden, und wenn sie reden, dann eigentlich nur für sich. Ich habe damit vibriert, weil mir geht es genauso. Ein wichtiger Charakter verfasst Schriften, also begann ich das Schreiben. Und verstand: mein Vergnügen ist die Unterhaltung. Zuerst schrieb ich auf kleine Zettel und unterhielt mich mit dem Herren an der Wursttheke, dann notierte ich immer mehr immer kleinere Notizen und unterhielt mich mit anderen Progressiven, dann habe ich begonnen Gedichte und Briefe zu schreiben und mit dem alten Kunsthändler zu diskutieren, einmal hat er mir einen Milchshake gekauft und wir beide lagen auf der Liege als wir dem Postboten dabei zusahen wie er den Garten in der Nacht zu jähte. Später begann ich Dokumente zu verfassen, alles, um dem Wohnzimmer zu entkommen und dem bin ich auch fürs erste entflohen gewesen, ich schrieb ein Diplom und zwei weitere und schon bevor ich mich befreien konnte sagte die Mutter bereits ich sollte stattdessen einmal arbeiten. Für sie sah die Austrittskarte aus der Horizontalität aus wie Hochnäsigkeit und später hat es sie ihr zum Spott verholfen. Ich weiß noch, da habe ich das erste Mal gedacht jemand muss die Mutter umbringen, weil sie nicht verstanden hat was Lust bedeutet. Ich dachte, besser sie stirbt jetzt, wo es ihr noch nicht bewusst ist, und tatsächlich, später ist es ihr bewusst geworden, und da hat sie noch gelebt. Die Schönheit eines Dokuments liegt darin, dass es einen Überbegriff darstellt der sich durch Wortwahl abzeichnet. Im Grunde ist es die Sprache, die mich verfolgt, die Unterhaltung nur der Spielplatz des Geschehens, Dokumente bereiten mir Freude, weil sie so steif und formgebunden daherkommen; da ist eben kein Spielraum von Handschrift, nur Wortwahl, ich denke, wir alle bezahlen diesen Preis an die Schnellebigkeit, aber was kümmert mich es, weil ich mag die Sprache in der Geschwindigkeit in der sie mir über die Lippen rennt. Wenn ich die schreibe, dann höre ich Musik ich schreibe aber ich schreibe natürlich nie in der Badewanne. Eigentlich ist das Schreiben nichts neues, und natürlich auch nicht das Musik hören, es wäre lächerlich ein Patent auf das Hören anzumelden, aber seit zehn Jahren höre ich schon Musik; jeden Tag ein Album, und weil ich mich mit jener Neurotik in Zukunft irgendwann schmücken möchte habe ich eine Liste, die zeige ich aber niemandem, nicht jetzt, weil es einfach noch nicht passt - und doch erzähle ich jedem davon, es ist mein kleines Pflänzchen. Das muss ja sonst für niemanden einen Sinn ergeben, aber was ich sagen will ist jedenfalls dass ich beiden Dinge verbunden habe, genau wie die Wanne und die Kerzen, und es etablierte sich als Verfeinerung meines Gerichts, weil mir plötzlich all die schönen Wörter einfielen und auch die Worte die von der Kunstlehrerin einmal gesagt wurden waren plötzlich Erinnerung; der Aggressor kann so zarte Blumen malen wenn er einmal der Harfe zuhört. Und lustig ist ja, vielleicht hat sie das gar nicht so gesagt, aber weil ich es so wiederhole, ist es eben genau so wahr. Die Verfeinerung jedenfalls führte in meinem Fall dazu, dass es sich zumindest fürs erste mit der Oper ausgesungen hat beim Schreiben und mein Ohrwerk zum weißen Rauschen emigrierte, die Dokumente sind nämlich sonst schlicht zu privat, das ist logisch, deshalb sage ich, während der Arbeit nur Rauschen, keine Dramatik, nichts. Morgens greife ich dennoch zum immerselben Spiel, dem Lebenswillen wegen; aber das ist eine andere Abhängigkeit. Ich denke, da muss auch Veränderung sein in den Neurotiken, richtig? Sonst würde man ja auf der Stelle tanzen, morgens abends, für immer. Deshalb hab ich vor zehn Jahren eben ganz anders ausgesehen und ganz anders gesprochen, vielleicht weil ich eben andere Musik gehört habe. Die anderen Weltansichten sind jetzt nicht alle weg, aber eben anders, gealtert. Modern kann man heute vielleicht sagen das ist nur Lärm, der meine Arbeit beschreibt, das ist eitel aber auch am zutreffendsten. Ich sage nicht, dass es nicht erklärbar komplex ist, weil das hieße ich hätte es nicht verstanden, aber ich habe trotzdem keine Worte. Also besser ganz allgemein. Dann, wenn man auf dem selben Fleck tanzt, kann man ja nur so wenige Neurotiken ausprobieren wie sich genau da befinden, weil ein Leben eben so schrecklich groß ist - und außerdem; wenn ein Urteil nachhaltig von Dannen zieht, dann kann man sich mit Liebe zurück erinnern, nun, richtig, deshalb kann ich Gefallen finden in der Veränderung. Mir gefällt zum Beispiel das Geräusch des Theremins - ich stellte fest, da gibt es aber nicht viel auf dem Feld Thereminoper; ich werde mit Sicherheit keine Addition zum Subjekt werden denn was weiß ich schon von der Musik ich weiß nur etwas über Sprache aber auch da nicht viel; ich warte, mit Engelsgeduld. In der Zwischenzeit höre und schreibe ich einfach etwas anderes. In den Dokumenten geht es deshalb um Liebesbekundungen und die Quantumuhr. die Liebenden sind aber so privat wie die Musik selbst, weil Liebhabende kommen und gehen und man soll sie ja auch wie kleine Diamanten im Inneren halten, schweigen des Herrenwillens wegen, denn eines haben sie eben alle gemeinsam: das sein eines Zustandes und das werden einer Erinnerung. Es passiert mir andauernd, dass Dinge abhanden kommen und manchmal sage ich bitte Geister, gebt es mir einfach wieder, erst letztens bin ich vor die Tür getreten und da war der Boden einfach weg, es ließ mich zweifeln, ob da je welcher war. Ich bin kein wortkarger Mensch wenn ich sage, das ist das selbe Gefühl wie mit den Liebenden. In das Loch vor das Haus haben sie jetzt eine Pylone hineingestellt und ich denke, da war wohl wirklich was. Es scheint mir unpassend über die Liebe zu schwatzen, ich bin ja auch verlobt, das ist alles kein Geheimnis, aber sicherlich eine prekäre Situation für die Bekundeten, deshalb besser zur Uhr denn die Briefe sind längst archiviert. Wenn ich etwas entnebeln darf: ich denke, in welcher Form die Quantumuhr eines Tages auch immer auf dem Tisch stehen wird, die eigentliche Idee, die kann keinen wirklichen Körper haben, weil, ist es nicht mehr als eine Tautologie hätte sie einen, das ist zumindest meine Schlussfolgerung. Denn was will man denn wissen von dieser Uhr? Wie die Zeit verläuft? Mit Verlaub, das erscheint mir schicht sinnfrei in Anbetracht des Konzeptes der Zeit. Ich hole einen Moment die Sanduhr. Daran lässt es sich besser erläutern.
Vier Minuten. Die Uhr ist aus Glas, etwa fünf Zentimeter groß und in hellblaue Plastikteile eingerahmt, die Sandkörner sind nahezu weiß, aber nicht ganz. Auf der Unterseite ist ein Zahnrelief eingedruckt; auf der Seite stand einst eine Marke, oder der Name, oder sonst etwas. Ich habe sie vor drei Wochen aus dem Haus meiner Mutter mitgenommen, dort sind so viele Sachen, sie wird es nicht bemerkt haben. Ich versuche seitdem bei exakt zwei Minuten den Prozess der Zeit zu stoppen; es ist mir bis jetzt aber nicht gelungen und ich weiß auch gar nicht woher ich wissen sollte, dass das dann zwei Minuten sind. Mich eilt aber nichts. Man müsste sie mal sauber machen, vielleicht von Innen aber wie soll man dann den ganzen Sand wieder hineinfüllen, generell müsste mal wieder geputzt werden im Atelier, ich sollte auch den Pattio fegen; die Wäsche waschen, einen Ring kaufen, denke ich, die Luft in der Sanduhr, wie alt ist die? Die ist sicher nicht anständig verschlossen. Einmal habe ich die Zeit der Sanduhr gestoppt und herausgefunden, dass es etwas mehr als vier Minuten sind, ich habe gedacht: Extrazeit. An der Uhr stört mich das Glas, weil wäre es weg, dann wäre mit ihm auch der Sinn verschwunden. Manchmal verliere ich mich in diesem Gedanken denn weder der Sand noch das Glas (der Sand) sind für die Zeit verantwortlich und doch kann sie ihnen abhanden kommen, ich glaube fest daran, dass es ich irgendwann vorbei sein muss. Wenn jemand auf mich Acht gibt, dann steht es besser um mich, aber seit Kurzem esse ich wieder nur abends, aus schierem Zeitgeiz und ohne jegliche Stimulation, denke ich, früher dauerte es wenigstens noch fünf, maximal sieben Minuten bis ich wieder in der Haltung stecken blieb, jetzt, mit der Sanduhr sind es immer unter vier. Wenn ich einmal morgens essen, dann ist es wie heute eine ganze Tafel Schokolade, aber ich denke, ich habe eben die beste Ausrede dafür. Ich aß sie in der Hocke kauernd auf dem Boden, aber ich war dabei nicht unglücklich, ich habe gar nichts gefühlt, ich habe nachgedacht. Glas ist übrigens keine Flüssigkeit sondern ein amorphes Feststoffmaterial, diesen Mythos müsste man auch mal aufarbeiten, denke ich. Bei einer normalen Uhr gibt es ein paar Dinge, die mit einer gewissen Sicherheit angenommen werden können, wie zum Beispiel die Zeit eines gesamten Zahnputzsanduhrenverlaufes oder der Verlauf der Zeit eines gesamten Zahnputzverlaufes (linear), in den Händen halte ich das Glasteil und gerade denke ich, ich hätte mir da was schöneres leisten können, weil wenn ich die Sanduhr so anschaue, dann stelle ich fest sie ist hässlich. Nun immerhin bleibt die Zeit die gleiche, sie kann nicht privatisiert werden, Schönheit des Objektes hin oder her, ich bin kein Zahnarzt, aber vier Minuten ist wohl eine angemessene Zeit für die Mundhygiene und überhaupt wer bin ich, das bestimmen zu wollen, ich hab ja nur die scheußliche Sanduhr. Auch wenn sie ganz unterschiedlich daherkommt, eines haben sie alle gemeinsam: die Zeit kann verschwinden, das quält selbst die Sonnenuhr. Ich denke, hätte ich etwas investiert in eine Schöne, dann hätte sie auf den Tisch gepasst, weil das Haus ohnehin so leer ist; und auch wenn ich sie jetzt so anschaue, ich mag blau nicht besonders. Einmal habe ich mich ehrlich gefragt, ob mich das mit dem Hall stört und manchmal da tut es das wirklich, aber die meiste Zeit, da ist es schön dem Echo zu Lauschen, besonders wenn es von der Zigeunerliebe singt. Wenn da nur wenig elektrisierendes passiert, dann drehen sich meine Augen nahezu zur Ausenz, einmal, da hab ich mir eine Sprache ausgedacht, weil da jemand so langweiliges Zeug erzählt hat, das tut mir manchmal leid für die anderen, weil sie am Spaß nicht teilhaben dürfen, ich lasse sie nicht, manchmal denke ich, wenn ich mich nicht bewege, dann kann es die anderen nicht beeinflussen. Aber nein, weil die Zeit vergeht, allein, zu zweit, da hilft auch das Erfrieren nichts. Die Uhr existiert, damit die Züge nicht in einander fahren und Leute sterben, aber sie existiert auch, damit die Leute pünktlich in der Arbeit erscheinen und wenn man mal genauer darüber nachdenkt, dann ist das Tag-Nacht Konzept eine Lüge die wunderbar zum grauen Herren passt, weil der Tag, der beschreibt einen Zyklus von vierundzwanzig Stunden und einen Zyklus von zwölf Stunden gleichermaßen, das ist ja gar so, als würde man sagen der Oberkörper bestünde aus Oberkörper und Unterkörper. Mit Verlaub, das ist absoluter Blödsinn. Dem Tag drückt man die Verantwortung der Nacht auf, und so denken alle dass es in Ordnung ist acht Stunden zu arbeiten und zu reisen und zu pausieren, so dass locker elf Stunden aus den acht werden und somit dreiviertel der Bestzeit versteuert an fünf Tagen der Woche versteuert wurden. Es ist eine kleine Genialität, ein Wortspiel dass die Menschen im Arbeitslager hält, schlicht, weil die wenigsten wissen wie viele Stunden ein Leben zeichnen und weil alle vergessen, dass ihr Körper Überlebensbedürfnisse hat, die über das Essen, Trinken und Schlafen hinausgehen. Liberalität des Arbeitswesens würde bedeuten, dass man zwanzig Stunden am Stück arbeiten dürfte aber die Rebellion dafür möchte ich nicht starten, ich interessiere mich nur fürs Wortspiel, deshalb sage ich nichts dazu sondern habe jetzt die Sanduhr. Menschen sind nicht mehr als Sensoriker, meine Lieblingstiere, das schon, aber eben auch so dumm, dass es irgendwo Schildkröten geben muss, die sich über uns die Mäuler zerrupfen. Manchmal frage ich mich, ob sie die Uhr kennen und denke, die Zeit haben sie auf dem Panzer, denke an Michael Ende. Als Kind habe ich nicht gelesen, die Mutter hat immer gesagt, dass ich an nichts außer Bilderbüchern gefallen fand, aber heute, da habe ich ein paar Bücher gelesen. Die grauen Herren sind mir bekannt, die Nase ist es auch. Die körperlose Quantumuhr ist so etwas wie eine nebelige, holografische Version der Sanduhr, vielleicht irgendwo im Hinterkopf oder in den Zehen oder irgendwo sonst, jedenfalls hat sie Wände und eine Enge; die Dinge schweben in der Leere und nur im Fall dass sich alle gleichzeitig dazu entscheiden sollten durch die schmale Öffnung fliegen zu wollen, dann wird die Zeit eben einfach wieder beginnen und dann werden es genau die vier Minuten und das bisschen von Zeit sein, gerade so viel, dass sich das Zähneputzen lohnen wird. Ich denke, es sollte im nicht möglich sein, den Prozess in irgend einer Form anzuhalten, weil es eben all die Kausalitäten gibt, und die ganzen Möglichkeiten, also ist sie vielleicht doch die verlässlichere Quelle, ich habe es Menschen erzählt, habe es ein Kunstwerk genannt, weil nachdem sie mir zuhörten, da kannten sie die Idee, ich wollte allen Menschen von der Uhr erzählen, aber ich denke es ist nicht vorgesehen, ich weiß nicht wie. Was ist das da, hinter dem Vorhang? Musik war schon immer so wichtig weil da viele Wahrheiten darin liegen, aber die Musik ist auch wichtig, weil sie der Frequenz Information aufdrückt und ich liebe die Eitelkeit, Harmonie darin zu identifizieren. Weil wir über die Quantumuhr reden, ist sie nun Bestandteil der Realität, das ist warum ich denke, die Zeit hat begonnen und darum weiß ich, müssen wir es jetzt sofort noch nicht verstehen. Ich glaube ich möchte mir eben einen Kaffee einschenken. Wobei, da fällt mir etwas ein zu erzählen. Wenn ich Kaffee koche, dann tue ich das in einem Wasserbad in der Pfanne mit Dampfpresskaffeemaschine in der Mitte; früher habe ich in Physik nicht viel aufgepasst, aber dieses Wissen hat sich an mich geheftet, später einmal, da werde ich mir eine Kaffeemaschine kaufen, das sage ich immer so vor mich her, wenn ich da in der Küche des Ateliers stehe, aber nicht jetzt, weil jetzt bin ich noch zügelbar, jetzt ist es mir noch egal, dass der Prozess dämlich ist. Ich sage auch immer später werde ich das Wort tun nicht mehr benutzen, weil es die Lehrer so geätzt hat, aber wenn ich ehrlich bin, mir gefällt es, das schlichte tun und sein. Ich finde die Küchensituation lächerlich, natürlich, und ich denke, andere finden es genauso lächerlich, schlicht und einfach, deshalb koche ich dann im Endeffekt eigentlich nie Kaffee, sondern gehe hinaus und kaufe mir welchen, da habe ich Freunde gemacht in diesem Café und manchmal plaudere ich sogar einen Moment mit ihnen, es ist soweit, dass sie mir eine Untertasse mitgeben, zwei Päckchen Zucker, ich muss nicht sprechen wenn ich nicht möchte, die Brasilianerin lächelt trotzdem, sagt, so viel Zucker ist ungesund, aber ich habe ja die Ausrede, deshalb ist es gut so, wie es ist. Jedenfalls, vorher hatte ich endlos Zeit und ohnehin der Kerze zugesehen; deshalb Kaffee gekocht; die Küche hätte man besser in eine andere Ecke des Ateliers bauen sollen, aber das alles gehört mir nicht, deshalb sage ich da nichts. Viele Dinge sind hier anders; da in der Küche lebt zum Beispiel eine Kakerlake und ich versichere, es ist nur eine, auch wenn sie manchmal mit ihrem Freund erscheint. Die beiden heißen Barbara und Balthasar; mit Nachnamen Barata, ich meide die Küche, weil, wie gesagt, ich füttere mich wie einen Hund und außerdem ist es dunkel da im Eck, deshalb meine ich den ganzen Prozess wenn ich sage ich lasse es aus, was habe ich da verloren, nichts, richtig? Da sind schließlich die anderen. Ich kaufe kein Gift weil ich es unfair finde, stattdessen habe ich ihnen Straßen zur Orientierung und Gräber für ihre Freunde errichtet, das Liebespaar aber ist untrennbar, hat Kinder hinter dem Duschglas gezeugt, seit kurzem gibt es dort eine Kindergärtnerin, ich habe die Puppe des Franzosen zur Beobachtung platziert. Als ich einzog, schrieb ich einen höflichen Brief an die Scharbe, habe sie über meine Ankunft informiert, aktuell leben wir in Koexistenz, aber in Zukunft, da werde ich sie etwas dringlicher beten auszuziehen, es gruselt mich, wie sie einfach an den Wänden sitzt und ich muss jetzt wieder selbst kochen. Ich wasche einen Aschenbecher und fülle ihn mit Kaffee, gebe Milch und Zucker hinzu. Mir zittern immerzu die Hände und keiner weiß so recht warum, deshalb muss ich wohl damit leben; aber die Sache ist, unglücklicherweise habe ich Malerei studiert, das ist so viele Jahre her, der Anfang, dass es mir fremd erscheint ihn mir vorzustellen. Ich habe dafür nie wirklich eine Obsession entwickelt (für das Malen meine ich), auch wenn mich Maler wie Egon Schiele und Albrecht Dürer beeindruckten, aber dann habe ich verstanden, es war nicht der Weise sondern des Art wegen. Dann begegnete mir Gillian Wearing mit einer Kindermaske und ich dachte, was soll das ganze mit der Malerei. Was ist schön Selbstdarstellung. Stattdessen würde ich behaupten, eine Obsession mit der referenzfreien Identität zu entwickelt, das lag auch an Valerio Olgiati, weil was bleibt mir schon außer das Wohnzimmer, das da immer wechselte und mir nie etwas beibrachte. Heute bin ich allgemeiner besessen, so würde das vielleicht am ehesten stimmen zu sagen. Es hat mich immer nur alles von der Malerei weggetragen, manchmal hin zur Fotografie immer aber zur Dokumentation, zum Exposé, wenn etwas in meinem Kopf kitzelte, dann der Idee wegen, gekitzelt hat es zum Beispiel als ich den Sprung von Yves Klein verstanden habe, weil da dachte ich mir, wen interessiert schon das Foto, bis ich dann dachte, es interessiert, weil es eine Fälschung und eine Wahrheit gleichzeitig ist, gekitzelt hat es auch als mir das erste Mal jemand vom unsichtbaren, unbetitelten Kunstwerk Cattelans erzählte, was nicht existiert ist interessanter, als das was da ist und ein Gemälde das im Kopf gemalt wurde ist das ehrlichste aller Abbilder, dessen bin ich überzeugt. Einmal, da habe ich die Kunstkritikerin angerufen, und ihr am Telefon was von Kunst erzählt und da ist sie drauf angesprungen, hat mich für verrückt erklärt. Deshalb ist es schmerzhaft, wenn man mich Maler nennt, weil leben will ich nicht in der Zweidimensionalität, da im Flachland wartet Edwin Abbott und das Flatland. Wer sich da aufhält, wird irgendwann verschwinden, auch wenn es erst irgendwann sein wird, da kann getan und gelassen werden was will, eines Tages da werden ihre Bilder verschwinden und die Abbilder derer auch, weil die Zeit eben nicht anhält. Vorweggenommen, das passiert mit der Idee nicht; nicht solange sie keine bestimmten Körper trägt. Der Franzose hat sich die selbe Frage gestellt auch wenn er das Vokabular dafür immer noch nicht kennt, ich gebe zu es hat mich gewundert, weil ich immer angenommen habe die Ethnologen, die würden ständig Vokabular finden und ich habe gedacht, sie alle wären Neurotiker, und deshalb hat es mich überrascht, dass der Franzose nicht weiß, wonach er sucht. Die Probleme sind überall die selben, die Malerei ist aufreibend wie die Physik, vielleicht schüttelt es deshalb meine Finger, weil eines Tages malte ich ein Bild und stellte fest, ich kann nicht viel, und schon gar nicht eigene Entscheidungen treffen und die anderen können nicht mehr, schon gar nicht die Führung übernehmen. Weil dann doch alle nur wahnsinnig werden, die einen Schritt rausgehen. Die, die so wirken wie Maler sind in Wahrheit Schauspieler, aber das will selten gehört und noch seltener geglaubt werden. Wer ein Schlüsselloch braucht, um sich zu verstecken auch wenn niemand zu Hause ist, braucht nicht entschlüsselt werden, um zu erkennen, dass er Grenzen überschreitet. (Ich rede mit mir selbst.) Natürlich kenne ich deshalb den Unterschied zwischen der Physik und der Chemie und ganz sicher auch jenen zur Kunst, weiß, dass beide mit unter nicht mehr teilen als die Naturwissenschaft an sich und vielleicht rein gar nichts mit der Malerei oder der Bildhauerei oder was auch immer zu tun hat, auch wenn allesamt Erfinderschwestern sind. Das muss so sein, weil die Frage eben nur verschiedene Farben hat, aber die selbe Mutter. Die Kunst ist eben schon genau so kryptisch, deshalb ist es für mich egal, ob sie alle erst jetzt im selben Teich schwimmen oder aus der selben Brühe geboren wurden. Das mit der Farbe ist mir eine ganze Weile nicht aus dem Sinn gegangen und deshalb habe ich zu Farbgemischen ein paar Observationen angestellt; es lässt sich folgendes sagen. Sobald man die Dinge mischen will wie man will, mischt sich nichts wie man es gewollt hat, die Enttäuschung liegt nicht darin, dass man nicht die gewünschte Farbe erhält, denn das tut man, schließlich kann man es sehen, natürlich; die Enttäuschung liegt darin, dass die Resultate alle nicht mehr sind als ein einziges Grau, heller, dunkler, ganz egal, das Auge ist vielleicht einfach zu belügen, aber ich weiß es eben, ich kann das grau fühlen wie es in alle Ritzen rennt. Mich lässt nicht los, wie Maler einfach ihrer Existenz folgen können, diese Essenz der Sache freimütig ignorieren können und keinen Gedanken an die Entropie verschwenden, es scheint schicht niemanden zu kümmern, das ist es, was mich hoffnungslos stimmt. Das ist es das in mir Depressionen auslöst, es ist für mich einfach unvorstellbar, da ist es egal ob ich selbst ein Ignorant bin oder nicht, weil, woher tragen diese alle ihren Eitel, die Maler, die Objektivisten? Ist es wirklich so, dass der Eitel einfach von allein kommt? Mir geht es gut, auch ohne Job, ich brauche nur einen Föhn weil der Winter kommt. Ich sollte vielleicht die Katze rauslassen.
Es weht mir im Herbst ständig die roten Blätter der Pflanze des oberen Balkons in den Garten, mich nervt es zwar, aber ich sammle trotzdem manche davon, weil meine Frau in die Natur verliebt ist. Die roten gefallen ihr am Besten, natürlich, da im Kloster hat sie Steine gesammelt, ich erinnere mich daran. Sie spricht ständig über Materie, aber in der Sprache die wir teilen, da bedeutet es etwas anderes, deshalb reden wir eigentlich schon immer aneinander vorbei, ich habe das nie klargestellt. Für die Hochzeit war sie im Friseursalon und ich bin da mit hin gegangen, sie hat sich einen Teil ihrer Haare färben lassen und jetzt hat dieser Teil die selbe Farbe wie meine. Das erste Mal hatte ich meine Haare mit vierzehn rot gefärbt und meine Mutter erlaubte es weil sie mir eigentlich alles erlaubt hatte, sie sagte auch ja als ich mit dem Fahrrad nach Holland fahren wollte und sie sagte auch nichts, als ich keinen Schulabschluss nach Hause trug; sie gab mir zum Geburtstag eine lila Haarsträhne, damit hat es angefangen. Die Haare hatten nachfolgend alle möglichen Farben, aber keinmal blau oder grün oder pink, weil ein Punk war ich nie, das muss an dieser Stelle einmal klargestellt werden. Ich färbte sie orange, braun, schwarz, es hatte mit den Rollenbildern zu tun die ich mir über die Zeit anzog; am Ende machte es aber keinen Unterschied welche Intention dahinter steckte, der rauswachsende Ansatz wirkte mit allen Farben gleich grau. Ich versuche die Frau zu dokumentieren, irgendwie, bevor sie wegstirbt, aber ich selbst glaube nicht, dass ich ein Mensch bin den andere fotografieren und filmen wollen, weil mir liegt es nicht gefallen daran zu finden auf einem Foto aufzutauchen; stattdessen genieße ich das zusehen und ungesehen bleiben, aber es passiert mir doch, dass ich archiviert werde, wenn auch nicht medial. Ich denke, dass ein Diamant keine Angst vor Kratzern aber Dieben haben sollte. Nun, vielleicht muss es mit der Kunst erklärt werden; das Abbilden liegt mir nicht und folglich auch nicht das abgebildet sein, das scheint für mich in einer Logik zueinander zu stehen; deshalb halte ich mich unsichtbar aber mit einer geteilten Wahrheit, denn ich bin wandelbar! Ja, ich bin weiß und wandelbar, das denke ich und das wird mir auch zu Weilen gesagt, deshalb trage ich keine Scham auf der Straße meine Identität zu verleugnen, nein nein, Sie verwechseln mich, sage ich da immer; während ich mich Zuhause dann wiederum aus dem Fenster lehne, damit die Stadt mich bewundern kann. Es ist ein mit Dualitäten dekoriertes Leben, aber der Postbote sagt immer, man muss sich selbst nur als heilig betrachten und da gebe ich ihm Recht. Ich sage immer, das ist es eben, mein kleines Leben, und wenn die Russen kommen, dann sage ich freundlich Хороший день zum Kommander bevor ich ihm die Tür öffne und mich selbst für immer in der Matroschka verstecke. Ich denke, es ist uns auferlegt, als Künstler, dass wir im Grunde nicht mehr sind als Voyeure und doch ausgestellt werden wie unerforschte Spezien. Da mag es den einen besser gehen, den Malern zum Beispiel, oder den Dramaturgen, aber wenn ich mich nicht irgendwann verstecken muss, dann beginne ich das Bellen, das habe ich mir mal überlegt und ich bin da recht pedantisch, es ist nur noch nicht die Zeit dafür, weil davor muss erst mal ein Arbeitskörper geschaffen werden, das ist der Preis, der gezahlt wird in der Kunst und da bin ich eben gelandet, habe gedacht, da wäre Platz für mich. Der Künstler leidet gern, es ist das letzte das ihm bleibt im der Trostlosigkeit seiner Beschaffenheit, aber ganz allgemein, zu viel möchte ich mich an dieser Stelle nicht beschweren, weil es ist ja alles irgendwie gewollt - es muss ja so gewollt sein. Darum gieße ich meinen Garten in der Nacht und sage, ich schlafe eigentlich wie ein Engel, sollen sich die Nachbarn über meine Blüten wundern; in diesem Sinne gestehe ich, zu wissen wo die Eitelkeit geboren wurde, weil im Kerzenschein, da ist die stehengebliebene Zeit in der ich den anderen eine Nase voraus bin. Der Garten bei Tag, ja, der existiert in sofern, dass da eine Tomate aus dem letzten Jahr liegt, aber ich beuge eine Deklaration dessen voraus, indem ich schlicht nie jemanden zu mir einlade, für das Narrativ da passt das so. Der Professor zum Beispiel, der meldet schon seit langem er wolle einmal das Atelier sehen, aber ich habe ihm einfach nie gesagt, wo es genau ist. Am besten am Professor gefällt mir seine rote Nase, weil ich weiß woher sie kommt, was kann ich sagen, ich habe es ihm gleich getan, nicht nur einmal; und meine Haare gefärbt. Letztens, da traf ich ihn und ich war in Begleitung der Philosophin und wir alle hatten rote Nasen, unterhielten uns über weiße Hunde, ich bin mir es hat in uns allen das selbe Gefühl der nachträglichen Fremdscham ausgelöst. Manchmal da schätze ich den Professor und denke, er ist einer der guten Meinungen die mir so begegneten, vielleicht sogar ein Freund, aber dafür ist er wohl zu alt, das hat auch die Russin gesagt. Der andere Professor der mir eine gute Meinung mitgab, der war Italiener, der könnte aber nicht anders als sich drehen und wenden, müsste er lesen, es handle sich dabei um Freundschaft. Es ist die Wandelbarkeit, da bin ich mir sicher, aber beide schimpfen mich einen Punk, und als Weitgeist merke ich an, das sagt natürlich mehr über sie als über mich, weil, ein Punk bin ich ja nie gewesen, das habe ich ja schon gesagt. Man kann sich nie sicher sein was für Tiere einem umgeben, ich bin eine liebevolle Person. Ich passe zu denen und es passt zu uns. Man könnte sagen: Wer lügt im eigenen Roman? Derjenige, der reden verlernt hat, so muss es sein, das habe ich einmal die Nase gefragt, die hat das gleiche gesagt. Schamlosigkeit ist eine Freiheit, und das was da auf uns lauert eine Bühne, ich hab da eine aus Papier gestapelt, es sei jedenfalls gesagt, dass ich älteren Personen selbstverständlich die Türen aufhalte, dass ich jedem Problem zuerst mit Empathie begegne. Ich bringe auch den Menschen die mir Wider erscheinen Gläser guter Dinge vorbei. Früher, naja, vor nicht all zu langer Zeit, da lag mir die deutsche Sprache besser im Sinne der Schärfe, das weiß ich, aber jetzt möchte ich mich ein wenig distanzieren und deshalb spreche ich sie weniger. Die eine Weggabe ist eine Aufgabe, weil nun ärgert mich etwas anderes, dass mir keine Wörter mehr einfallen obwohl ich die ganzen Jahre alle aufgesammelt habe, es ist, weil das Erinnerungsvermögen so schlecht ist, ständig stehe ich herum und denke, was und wie heißt das und wie war das noch gleich, selbst in der Kunst. Dort waren wir stehen geblieben; richtig, die Malerei, die Platzlosigkeit. Meine Frau liebt Caravaggio, aber ich kann mit Sicherheit behaupten, ich fühle zu niemandem sonst eine gleichnamige Ehrfurcht. Es ist, weil sie so schönes Haar hat. Die Sache ist, wir beide glauben an etwas anderes und ich denke wir haben uns da in etwas hineingesteigert; es bereitet mir Fremdscham für meine eigene Person das einzugestehen, deshalb sortiere ich mich für den Nachruf in die Kategorie der Ignostik (vielleicht aus eitler Überlegenheit), vielleicht aus schlichter Bequemlichkeit, wo es doch in tiefem Respekt der Sprache gegenüber geboren ist, das zumindest die Ausrede, denn, was kümmert es mich in welcher Form Gott eines Tages auftaucht falls er auftaucht / wenn Zeit existiert; was macht es für einen Unterschied ob eines Tages überhaupt irgendwas auftaucht; weil nicht mal dann kann ich mir sicher sein, dass es für die anderen genau so gewesen sein wird, ich finde das deprimierend. Mir scheint deshalb nichts logisch außer den Ignostizismus ins Leben zu philosophieren, denn was weiß ich wohl über andere ganz generell. Wenn zum Beispiel jemand weint, zum Beispiel auf der Straße, dann denke ich, ohje, da weint jemand, was ist dem wohl passiert? Ich sehe nicht weg, ich starre aber auch nicht, das liegt an der Großmutter, desto älter sie wird, desto mehr starrt sie nämlich selbst und ich will es ihr nicht gleichtun; deshalb schaue ich eben nur ein bisschen - es sind die Tränen die ich mag, weil sie eben einfach dort sind, nicht hier, nicht in meinem Gesicht und ich kann mich sorglos stattdessen aus allen Stücken wundern, was ist da eben passiert, da, im anderen Gesicht. Wenn aber dann jemand weint, den ich kenne und schlimmer noch, wenn die Person auch noch extra zum weinen vorbeikommt (bei Zeiten passiert das), dann sitze ich da und denke, oh nein, was weint die Person denn; auch wenn sie es mir sagen, ich mag es nicht wenn ihre Tränen meinen Pullover nass machen. Mein Leben ist übervoll mit Enigmas, und das Denken ohnehin schon so schwerfällig, ich möchte nicht lügen, meine Lust fokussiert sich nicht wirklich auf die Realität der Tränen, ein bisschen für den Intellekt der Trauer aber am meisten für das anschließend schnelle Zurückwenden zu wichtigeren Themen. Ich weiß nicht wie es soweit kommen konnte, dass da alle immer kommen. Am liebsten ist es mir nämlich, wenn der geistige Gegenstand einfach ein Objekt und kein Subjekt ist und auch bleibt, es lässt sich nicht nur leichter beschreiben, es hält auch länger die selbe Form. Wenn es niemand bewegt, dann rottet es dort weg wo es geboren wurde. Geburt ist kürzlich großes Thema, weil nun plötzlich überall die Väter geboren werden und man stelle sich mal ihr Geburtsjahr vor; es soll intuitiv nicht thematisiert werden, das Kind des anderen, das verstehe ich auch, aber gleichzeitig frage ich mich, ob da etwas dran ist an den goldenen Zwanzigern und an dem, was danach kommt. Weil, ich habe da eine Freundschaft geschlossen mit jemandem, der noch kein Bewusstsein hat. Es kann ein Wort und das ist wunderbar, nein. Ich finde das so wunderbar. Mit der Freundin war ich im Sommer in Spanien, dort standen wir am Ufer und ich trage eine Erinnerung heim, konserviere sie für die Freundin, und habe gedacht, später einmal da erzähle ich ihr davon und dann wird es an mir liegen, ihr das Gedächtnis zu schenken. Die Erinnerung war auch für mich sinnvoll, denn als ich wieder Zuhause war, da habe ich erneut am Ufer gestanden, am großen Platz direkt neben der großen Statue, da wo die braun gebrannten Männer stehen; ihre Sonnenbrillen verkaufen, ich bin zum Platz gegangen und habe mit meinen Fingern einen Kreis auf den Boden in die Kiesel gemacht. Dabei haben mir die Finger etwas wehgetan. Ich bin dort des Grolls wegen gewesen, spielte ein bisschen Abramovic, ich habe es keinem erklärt, außer später meiner Frau. Ich bin dort gewesen, weil ich gedemütigt wurde. Der Portugiese hat mir den Finger abgebissen, aber auch das habe ich niemandem erzählt. Ich habe mich dort an den Kieselplatz gestellt und gedacht, ich suche mir ein paar Trauergesichter. Da im Kreis standen wir dann, sie haben sich beschwert und gemotzt und mir hat es nicht gut getan, aber den anderen, das habe ich gesehen. Deshalb habe ich mir auf dem Nachhauseweg ein Käsebrötchen gekauft, an meine Mutter gedacht. Eigenartig war, dass ich sie vermisst habe da in der Warteschlange, weil es ist eben kein Geheimnis, dass die Mütter sterben mussten. Sie hat mir gefehlt, aber jetzt ist es vorüber, deshalb rufe ich nicht an, ich habe schließlich Besuch. Es ist glaube ich nicht nur mir passiert, sehen zu müssen, dass die Kindheitskönigin alterte und versteinerte; die Sache ist, ich war nicht darauf vorbereitet, aber ich glaube die anderen ebenso wenig. Den Vätern müsste es gleich ergehen, aber da habe ich keine persönliche Erfahrung. Keiner sagt einem, dass sie verrotten, nicht erst im Rentenalter, sie modern; gedanklich, körperlich, sie sterben nicht nur einmal, sonder zweimal dreimal, niemand spricht darüber wie Geisteshaltungen einrasten, wenn die Brut ihre Freiheit sucht. Es ist eine Form von Betonpflege, aber nicht die für die Altersmobilität, sondern damit die Mentalität nicht reißt. Ich muss am Diplom arbeiten. Weil eigentlich muss ich etwas malen, dafür erhalte ich den Abschluss am Ende ja, und da liegt auch einiges in der Blutlinie, zum Beispiel Gerhard Richter und die danach kam; die Bläulichkeit ist ja generell alles was zählt in der Vererbung, deshalb wäre ich natürlich dämlich, würde ich es mir nicht abholen - aber gemalt habe ich eigentlich noch nie, das ist es eben, ein wenig gezeichnet, ja das schon, aber als ich mich dann mit der Farbe beschäftigte, da ist mir die Lust vergangen, weil eigentlich habe ich keinen besonders guten Geschmack, ehrlich, und Geduld habe ich noch weniger, was also soll ich basteln und malen wenn nebenbei die Sanduhr rieselt. Ich habe gedacht, wenn mir jemand zuhören würde, dann könnte ich die schönsten Sprachbilder malen, aber so funktioniert das nicht. Wenn ich der Decke der Akademie einen Moment entkommen dürfte, würde ich gestehen dass ich es schlicht nicht mag, es interessiert mich nicht wie man besser abbildet, deshalb weiß ich nichts, zumindest nicht in meinen Fingerspitzen. Zumeist gelingt mir es das zu verstecken, was nur daran liegt, dass ich zitiere ohne Quellen zu nennen. Es gehört einfach nicht zu meinem Repertoire, zumindest nicht in der visuellen Welt, mir gefallen Konzepte und Worte und Laute und ich denke, ich war schon immer flexibel im Denken, das Konzept ist unsichtbar und somit ideal zum dabei haben, das einzige was man benötigt ist ein gutes Erinnerungsvermögen oder ein funktionierendes Archiv - heute streiten sich ja alle über die Wichtigkeit des Beobachters und mit Verlaub, das mag vielleicht der Grund sein, warum das Beobachtende aktuell so selbstbewusst ist, sogar zu behaupten, mit dem bloßen Zusehen Kunst zu kreieren, in diesem Sinne bin ich traditionell, für mich bleibt es eine Meinung solange es nur im Raum schwebt, während ich auf der anderen Seite eben genau das tue, was ich hier verurteile, ich gebe ein zwei Sachen hinzu und nenne es mein eigen, das nur nebenbei - aber auf der Leinwand da hat es sich erledigt, ich habe mit dem Pinsel schlicht nichts zu tun, hatte ich noch nie, er wird mir nicht mehr anwachsen, da bin ich mir sicher. Gedanken können nicht patentiert werden, nicht wenn sie materialisiert wurden; deshalb verdienen Konzepte keinen Wohnraum weil wer will schon die Diebesware an Referenzen kaufen, richtig? Ich habe es versucht, ehrlich, immer und immer wieder, weil das Konzept eben gruselig ist, aber als ich mich über die Kuration von Farbe fortwährend mehr geärgert, so sehr, dass es schon gar nicht mehr zu mir passte, und da musste ich auch mehr und mehr an Kaspar Hauser denken, den Jungen, der da aus dem Wald gestolpert ist und ein Urmensch zu sein behauptete. Es ist etwas, das auch jetzt in meiner Kopfhaut juckt, weil ich mich frage, wie er sich zu verständigen gab, zum Verstehen fehlt die undokumentierte Ausdrucksform, es war mir ein Türchen, das mich aus der Malerei holte aber als ich da durch spazierte, da ist es einfach zugefallen und selbst als man mir die Tür noch einmal aufmachte, da habe ich einfach nicht mehr hindurch gepasst. Mit den Farben war es dann genauso, obwohl die noch ein bisschen nach dem Pinsel da waren. Ich habe es aufgegeben und mich stattdessen wieder hingesetzt und mich dem Denken unterworfen zur Enttäuschung des Malerlehrers, denn hätte ich mal gemalt die ganze Zeit das sagte zumindest er, dann wäre ich jetzt vielleicht wunderbar und begabt und voller Ideen darin geworden, aber stattdessen bin ich da gesessen bis mir die Affen begegneten. Und habe gedacht, selbst die Affen werden schneller sein als ich. Gerade weil sie irgendwann alle Theaterstücke veröffentlichen werden, das muss ja so kommen. Einmal, da bin ich da gesessen und aus Langeweile habe ich aus dem Fenster geschaut und gedacht: Romeo und Julia ist so ein schönes Theaterstück, aber da war keiner auf der Straße, also bin ich wieder hineingestiegen und habe über Selbstmord nachgedacht. Das Theater ist aus so wenig Liebe und so viel Zerstörung zusammengesetzt, ich finde das amüsant, weil die Leute gehen ja ins Theater um unterhalten zu werden, und früher da sahen sie Menschenkämpfe um unterhalten zu werden und die, die es sich nicht besser leisten können, die sehen lesen Kriminalromane. Wenn da nichts passiert, dann drehen sich meine Augen selbstständig zur Ausenzia, da kann ich nichts dagegen tun. Ich habe also darüber nachgedacht, über die Affen und so weiter und so fort und deshalb hat sich am Ende dann ein Bild ergeben und ich habe mir gedacht, na da schau einer an, ist es doch passiert, hab ich doch etwas gemalt. Das war aber wirklich ein Weilchen danach. Da ist Zeit vergangen gewesen. Die Sache ist, diese Kreation habe ich mir dann genauer angesehen, und es hat sich herausgestellt es ist keine neue, es ist stattdessen eine, die immer schon da gewesen war. Wann ist eigentlich etwas fertig? Da gibt es dieses Buch von Robert Staller und das ärgert mich bis heute. Je ne sais quoi. Wenn ich an die Zeit vor dem grauen Apartment nachdenke, dann hat es anders ausgesehen, deshalb tue ich mir jetzt schwer zu sagen das ist das selbe Bild, aber es ist eben das gleiche, nur von hinten, als würden zwei Menschen im selben Raum sitzen und zwischen ihnen befände sich ein Apfel. Irgendwann tauschen sie die Position mit dem ihren gegenüber und sehen die andere Seite des Obstes, des Tisches auf dem es zwischen ihnen liegt. Theoretisch ist alles anders, aber man muss sich an dieser Stelle nicht darum streiten, warum es dennoch für keinen eine Überraschung darstellen wird die Perspektive zu wechseln. Ich halte mich an all dem fest, vielleicht aus Angst, aber das sage ich keinem; ich will mich der Kunst nicht abwenden, weil sie für Intellektuelle das ist was für die Arbeiterklasse der Fernseher repräsentiert, aber beim besten Willen möchte ich kein zweidimensionales Abbild belebter Konzepte produzieren - nie wieder möchte ich in einem verrauchten Plattenbau sitzen und Gerichtssendungen sehen müssen. Deshalb fühle ich mich getrieben, weil ganz jung bin ich ja nicht mehr und wenn es nicht die Kunst ist die Geld verdient, dann muss ich mich unterwerfen und das passt mir einfach nicht, das passt nicht zu mir, und ich kann es auch nicht, weil es kann nicht für mich gemacht sein, dafür war da zu viel los im Gedächtnis. Da ist nichts für mich im Moment, weil die Arbeit weg ist. Ich denke alles hat etwas mit dem Sprechen zu tun, deshalb malen die Leute ja ihre Fantasien auf Steinwände und Leinwände und zeichnen bis ihnen die Finger wehtun. Weil sie irgendwas zu sagen haben. Ich bin zum Schluss gekommen, Information muss in Energie wohnen, und ich denke es ist endlich an der Zeit die alberne Frage ruhen zu lassen, wer bewusst ist, wenn alles nur aus Energie besteht, und stattdessen zu fragen, was ist energiegebundenes Bewusstsein, ich hege deshalb nun diesen Groll, der so schwer zu beschreiben ist, weil die Wörter eben alle so schäbig sind und so halbwahr und so begrenzt; mir bleibt nichts als es an der Kunst anzusehen; was tun sie also, die Maler, nichts, außer etwas anderes in ein Gefängnis zu zwingen, und was meißeln sie, die Bildhauer, nichts, außer dem Stein ihre Form. Man müsste sich mal fragen wie lächerlich das andere Dimensionen um uns herum finden. Wenn da viel los ist, dann ist mein Körper damit beschäftigt, sich in sich selbst einzumauern, da ist dann alles da, irgendwie. Ich kann es beobachten, und ich kann es an enklavisch messen, weil kürzlich treibt mich Appetitlosigkeit wie schon gesagt und ich weiß natürlich was das heißt, es ist, weil ich selbst nicht geizig sein möchte, aber begeizt werde, sozusagen. In diesen Zeiten wird die Fütterung zur Zeitverschwendung. Ich habe mich durch einige Jahre des Studierens gewindet, es waren immerhin fast zehn, aus Leidenschaft würde ich sagen, aber dann hat mich das Interesse an mir selbst überkommen, und seitdem bleibe ich in meinem Kopf, seit dem ist alles schwieriger geworden. Weil da ist es schwer zu überleben, wenn man nicht für die anderen arbeiten will. Da kann dann alles weg sein. Da, im selbstkreierten Wahnsinn, da ist zwar alles bunt, aber da hat noch nie Ontologie geherrscht, man kann sagen ich habe ein semantisches Chaos vorgefunden, es ist keine private Unordnung, eher eines das von irgendwas da hinterlassen wurde, achtlos, sorglos, es ist ein Spielplatz der Verrücktheiten, und wären dort Kindern, dann würden sie mit ihren kleinen und großen Gedanken jonglieren, es ist der Ort des Experiments, so könnte ich es vielleicht am Exaktesten beschreiben; gleichzeitig es ist eben ein riesiges Durcheinander; es ist kein Archiv, sondern ein Antiquariat, ein Konglomerat, das beim besten Willen nicht zu den aktuellen Geschehnissen wie den Kriegen, den Wahlen, den existierenden Rechten oder den gänzlich fehlenden Regierungen passen kann, denn das große Chaos diktiert, flexibel bleiben! Da, vor zehn Jahren, da war es einfacher in Europa. Heute befinde ich mich immer öfter im Nebel, dort kommen mir Dinge zumeist irgendwie einfach so was das große Durcheinander natürlich noch weiter unterstützt, ich sage immer, es liegt daran, dass ich mich im Nebel zuhause fühle, weil der überall gleich daherkommt, aber kürzlich da habe ich manchmal Angst wenn mir die Sicht verwehrt bleibt. Weil da ist eben jetzt schon nichts mehr. Aktuell habe ich ei Rhythmus, zuerst rauche ich das Atelier ein und dann gehe ich hinaus und laufe die Arkaden entlang weil ich denke, vielleicht kann ich das irgendwann nicht mehr, dort zähle ich die Tauben die auf den Simsen sitzen, und immer denke ich, die armen Tauben, die wurden auch einfach verlassen, ich denke es jedes Mal nur einmal, das zählen gibt mir das Gefühl von Kontrolle während es sich gleichzeitig anfühlt als würden sie nur für mich still halten, als könnten meine Augen Bilder erstellen. In der Mitte der Arkaden sind samstags immer die Türsteher und die Leute, die sind da jedes Wochenende außer an Weihnachten. Ich habe dort noch nie mit jemandem gesprochen, warum auch, richtig, aber ich zähle sie ebenfalls. An Samstagen laufe ich die Arkaden nur einmal entlang, weil ich mich nicht seltsam verhalten möchte. Wenn ich dann wieder zuhause bin wiederhole ich den Prozess und produziere erneuten Nebel, aber dann schreite ich eigentlich nie ein zweites Mal nach draußen. Gestern hatte ich für den Abend die selbe Prozession geplant. Weil ich da was herausfinden musste über die Rechtslage, aber ich sage, ich weiß gar nichts. Dann denke ich, dann schreibe ich. Aktuell schreibe ich viel über die Ehe und das Universum, aber das sind nicht die Dokumente von denen ich spreche, eigentlich stimmt auch das schreiben nicht so ganz, vielmehr rede ich über die Hochzeit. Das ergibt alles Sinn, aber wörtlich möchte ich mich noch nicht festlegen, deshalb probiere ich mich aus, ziehe unterschiedliche Jacken und Pelze und Mäntel an; versuche die Sprache zu finden die den Körper verschwinden lässt; also, vielleicht ein paar Details. Ich habe da diese wunderbare Frau und müsste ich es gleich auf den Punkt bringen dann würde ich sagen, es ist die Unterwerfung, die mich zu diesem Ausmaß treibt. Aber wie schön ist die Verbundenheit, ich würde es also eher auf diesem Wege erläutern. Ohne eitel klingen zu wollen; ich möchte nicht geliebt werden, das soll auch ferner nicht traurig klingen, ganz im Gegenteil, die Eigenliebe ist schon verantwortungsvoll genug. Im Grunde möchte ich an dieser Stelle nicht ganz genau darauf eingehen wie sich dieses Kunstwerk zusammensetzt, aber gesagt sei trotzdem es ist ein Konzeptbild, ich denke, weil das würde dem Kunstwerk im Detail ja den Zauber rauben, das würde auch Dinge vermischen, weil was wenn das dann einfach jemand wegstiehlt, richtig? Auch hier muss über die Sprache gesprochen werden, weil denn, das Kunstwerk ist ein Linguistisches Theater, ach was red ich, was sage ich da, also nun gut; wie dem auch sei, an dieser Stelle soll einer stattdessen mal den Begriff Romantik neu und gleichzeitig im Ursprung überdenken; aber nicht in Gesellschaft, sonder in Einsamkeit. Denn, für diese Frau habe ich nicht nur etwas übrig, ich gebe ihr mindestens die Hälfte von allem was ich bin und dafür bekomme ich einen doppelten Wirkungskreis. Würde sie gefragt werden, dann sagte sie sicher, dass sie der Körper sei, während ich das Konzept lebe. Ich habe auch einen Körper, das ist wohl offensichtlich, was vielleicht der Grund sein mag, warum ich ihr noch keinen Antrag gemacht habe, weil es eben so schwierig ist, den Körper vom Geist zu trennen, selbst wenn man es mit Sprache versucht passiert da nicht viel und was besseres ist mir bis jetzt nicht eingefallen. Den Körper aber zu haben, damit kann ich mich nicht abfinden, auch sie weiß keine Antwort. Wenn wir uns nicht zu helfen wissen, dann reisen wir, aber ich gebe zu, eigentlich kein großer Reisefreund zu sein aber ich mag es woanders zu sein, an Orten an denen ich spielen kann, deshalb passt es meist besser zu mir Reisenden einzuladen und zu befragen, weil praktisch ist es das selbe. Diesmal aber, da haben wir das Atelier verlassen. Weil in Rom, da wollte sie vor der Malerei weinen und weil ich Maler bin und weil mir der Eitel angeboren wurde, da habe ich natürlich zugestimmt. Das mit dem weinen, das habe nicht ich mir ausgedacht, sondern sie, aber es passt eben so gut ins Narrativ, deshalb ist es so - und ich bin schließlich kein Hasser der Ästhetik, später lag sie auf mir wie Piata, ich denke, das ist es eben wenn die Frauen von Mutterliebe sprechen. Denn eins kann ich mit Sicherheit sagen: nackt will ich sie nicht sehen, und herzgebrochen schon gleich gar nicht. Aber ich will alles sein. Nun, es ist alles so passiert wie es vorgestellt war, zuerst haben wir da gestanden, wir beide, vor Reni und Caravaggio, es wäre eine Postkarte wert gewesen, das haben wir zueinander dort auch gesagt, deshalb haben wir danach welche gekauft, aber nie losgesendet, natürlich. Sie hat sie als sie zurück kam an Leute verschenkt und ich tat das selbe. Ich verspreche, dort nahe zum Papst hat mich nicht die Religiosität überkommen, aber der Kunstwahn, weil ist es nicht unvorstellbar, was da alles im Vatikan rumhängt und rumsteht und rumfliegt. Als ich da drinnen gestanden habe, da dachte ich an Joseph Beuys, und ob wir uns vielleicht die Unterwäsche hätten ausziehen sollen, damit wir dem Gott selbst nackt begegnen könnten, ich hatte auf dem Boden gesessen bei diesem Gedanken, aber dann wurde ich gebeten aufzustehen und damit ist auch der Gedanken entblößt geworden. Da, in der heiligen Kapelle da hat die Frau zu singen begonnen und keiner hat gewusst wo es herkam. In der Idee unseres Daseins, dem der Heirat und dem uns, da sage ich, ist es dennoch wie in einem Kult, und deshalb pflegen wir einen Kult, auch der hat trägt das Beiwort der Linguistik, und wenn man ehrlich ist, dann kommt es der Idee der Kirche doch recht nah, zumindest der Oppulenz wegen, aber was weiß ich schon über die Religionen; und was auch immer Gott ist, es muss in dieser, unserer, Version eine Frau gewesen sein, der Galanz wegen. Durch ihren Körper, den meiner Frau, erweitere ich meinen Wirkungskreis und sie erweitert ihren Wirkungskreis, es sind parallele Liberalitäten, die einfach so einhergehen, wenn man sich aufteilt. Eines Tages, wenn ich dem Wahnsinn verfallen will, dann ist da jemand, der mir den Raum dafür errichtet und wenn sie irgendwann von der Brücke springen will, dann muss der Köter nicht direkt mit runterfallen, das werde ich ihr versprochen haben. Denn, egal sein soll es ihm, dem Körper, und egal wird es mir sein, solange sie ihre Belange befriedigen können wird. Ich denke, gedacht war es als Ehe der Unterwerfung wegen, und gefunden haben wir in dem Gedanken die Freiheit der individuellen Identität, weil was passiert denn, wenn man zwei Hologramme verstrickt? Die vorsätzliche Ehe hat sich zudem auch als funktionaler Filter herausgestellt, die Anstößigkeit misst und Einladungen sendet, weil andere fragen, ob sie an die Stelle der Frau treten dürfen, aber ich sage zu allen, nein nein, und die Frau sagt das selbe. Die Ehe ist die Kunst selbst, das muss erst einmal verstanden werden, und weil sie immateriell ist, stirbt sie mit dem Ende von einem Körper. Da ist es endlich, ein richtiges Ende im Kunstgegenstand. Weil sonst beendet ja gar nichts den Prozess, niemals, nicht der Maler, nicht der Hauer, keiner, weil das Ding ja immer weiter da ist. Aber hier, das Je ne sais quoi verflogen; verzaubert. Wer sich dagegen entscheidet Maler oder Bildhauer zu werden muss geduldig sein, bis zum Moment, an dem die erste Zufriedenheit des Werkes eintritt, Zeit, Zeit, die liebe Freundin. Ich brauche Geld. Wer auch immer das Handwerk erklärt (ausgeklammert seien an dieser Stelle einen Moment die Wunderkinder), wird der Master gewesen sein und für immer bleiben, weil er es eben weiß wie es geht und weil er weiß, wie man es erklärt. Zwischen Lehrer und Schüler wird sich für immer ein Objekt befinden auch wenn es nur die Länge einer Nasenspitze trägt und warum? Weil die Zeit mitspielt. Die Kunst kann ein Trieb oder eine Ausrede sein und ich gestehe, als Ausrede lebe ich sie lieber, weil, ich esse schlecht und ich koche nicht, ich rauche und trinke; so ist das eben, wenn man nachts die Lider offen hält, den Eulen geht es genauso, deswegen sind auch deren Augen so groß. Deshalb sage ich der Frau, dass sie irgendwann einfach alles abschaltet, wenn es ungeplanterweise dazu kommen sollte, weil im besten Fall, da ist das da schon vorbei. Gerade denke ich, das ist ein guter Moment um vom Vogel erzählen. Der Zufall ist dem Spaß der Zeit selbst entsprungen auch wenn es schon eine Weile her ist, es ist mir als eine der sinnlosesten, aber so detailreich in die Erinnerungen eingebrannt weshalb ich an dieser Stelle zuerst nennen muss, dass der Vogel Österreicher war. Ich fand das schon immer lustig. Er hatte zwar einen Namen, aber da er auf diesen nicht reagierte, tauften wir ihn Amadeus; und heute ist er nach langjähriger Depression tot. Er hat auch nie auf Amadeus gehört, irgendwann dachten wir, vielleicht ist er ja aus Italien, aber wir sind trotzdem beim Namen geblieben, des Ansehens wegen. Der Vogel hat von Anfang an Probleme bereitet. Bei seiner Ankunft wurde er den Hühnern vorgestellt, die er direkt, ohne jeglichen weiteren Ansatz, ganzheitlich ablehnte. An Tag eins bauten wir ihm sein eigenes Haus; das war das erste Mal, dass er mir eitel vorkam. In meinem Leben musste ich mich für niemanden mehr entschuldigen als für den Vogel, er stellte sich als Kinderhasser und Vandalist heraus, floh in sämtliche Himmelsrichtungen und wenn er einmal da war, brachte er seine Zeit damit zu die anderen zu tyrannisieren. Gleichwohl, schlimmer war das wegfliegen, weil dann musste man ihn ja immer wieder heim holen und da hat er sich so angestellt; ich weiß nicht warum, aber irgendwann haben wir ihn einmal zum Pferdedoktor gefahren und da hat der ihm alle Federn abgeschnitten. Ich gebe zu, es scheint mir rabiat dem Pfau seinen gesamten Mantel zu rupfen, auch wenn mir die Effizienz dessen durchaus bewusst ist. Ich sage, es war die Wahl des Tierarztes, aber dann dachte ich, es war des Geldes wegen. Zu der Zeit passte Amadeus wenigstens besser ins Auto. Auf dem ersten Heimweg haben wir ihm eine Frau gekauft. Die Depression ist wohl ein klassisches Trauma in Folge des Federverlustes und auf dem zweiten Heimweg kauften wir ihm deshalb einen Spiegel. Seine Selbsttherapie schien gerade Früchte zu tragen, als er dann doch einfach starb, mit zwei bunten Federn, tot; ich habe da schon gar nicht mehr dort gelebt, man hat es mir gesagt, und glücklich war ich, dass ich mich nicht darum kümmern musste. Am liebsten beende ich Dinge in der Nacht, weil ich dann nicht weiß, welches Wetter am nächsten Tag zu erwarten sein wird. Das scheint für mich ein gutes Beispiel der Unvorhersehbarkeit und weil es der vierzehnte Januar war an dem Amadeus starb, denke ich, er wollte da einfach etwas beenden, des Wetters wegen; und weil er voller Eitelkeit strotzte, hat er sein eigenes Leben gewählt, ein einziges Schauspiel. Ich schätze an ihm, dass er Musik und sein Spiegelbild genoss bis zum letzten Moment, das sage ich auch immer; das ist es vielleicht. In meinen Erinnerungen ist er kein Komponist, sondern Dramaturg. Ich bewundere ihn dafür. Heute ist da nicht mehr viel lebhaftes zum Thema, aber es hat sich als Geschichtsformel eingraviert. Wenn ich raus gehe und dort vom Vogel erzähle, dann schauen immer alle, warten und schauen, als hätten sie die Welt noch nicht gesehen, stehen da und wollen wissen, warum. Aber naja, warum warum. Weil es eben ein Kunstwerk ist, sage ich dann immer. Vogelhochzeit. Die Frau jedenfalls, lebt noch und sie war schon immer hässlich, also haben die anderen den Spiegel abmontiert, ich denke es ist besser so. Aus dem Spiegelbild lässt sich sowieso nichts lernen, es ist ein Apparat des Vergessens, des Zeit verschwendens, es ist der Weg uns selbst beim sterben zuzusehen. Dass alles sinnlos ist, habe ich in der Schule gelernt, und wenn man ehrlich ist, dann hat das Gefühl das dort unterrichtet wurde wirklich gut zum Nihilismus und der Absurdität gepasst. Mir hat die Schule immer gefallen, aber das lernen nie gelegen. Erst später, viel viel später, da hab ich mir gedacht, oh, wie schön ist doch die Bildung, und besser noch wenn man sie freimütig vom Staat zugeworfen bekommt, weil wer sich gut ausdrückt, der schientet Eindruck, wer versteht hat es verstanden, ganz einfach. Das war dann auch der endgültige Bruch mit der Mutter, weil die Mutter versteht Dinge, die für sonst niemanden Sinn ergeben, mir liegt das zähmen, nicht aber das gezügelt werden, ich habe sie zu oft gefragt was das soll, und dann haben wir uns immer die Köpfe eingeschlagen. Mit fünfzehn, da hab ich das erste Mal an die graue Kirchenmauer geschmiert, und danach, da bin ich aus der Schule geschmissen worden, es hat sich einfach nicht gehört in den Tiefen des Erzkatholizusmus, damals habe ich das aber nicht verstanden, heute verschweige ich diesen Teil. Mir ist ja das Denken dann doch irgendwann zugefallen und das reden hat automatisch Konflikte verursacht. Der Mutter hat das damals nicht viel ausgemacht das habe ich ja schon gesagt, aber als ich in das andere Haus ging und dort die Treppen eine Richtung hatten, da dachte ich, mir werden später im Leben mal die Tassen rausfallen, weil wie passt das bitte zur Absurdität, richtig? Komischerweise wurde auch das zu nicht mehr als einer eindimensionalen Erinnerung obwohl mich das so aufgewühlt hat als ich es durchleben musste, erstaunlich zügig wenn ich jetzt da so darüber nachdenke; und die Mutter ist ja auch tot, Gott sei Dank. Damals konnte ich mich nicht rausreden, weil mir die Worte fehlten, das wegfliegen hab ich versucht, aber anstatt dass mich jemand aufgefangen hat, sind sie mir hinterhergezogen und haben mich eingefangen. Das ist der Grund warum ich einfach weggezogen bin. Da hat es mir gereicht. Ich habe es auch des redens wegen getan, aber als ich dann woanders gelebt habe, da habe ich verstanden, dass ich keine weitere Sprache spreche, als diejenige die mir angeboren wurde und das hat mich zum schweigen verdonnert. Ich bin stolz, weil heute, da distanziere ich mich von der deutschen Sprache, das sehe ich ja am Ausdrucksverlust und am Portugiesen, wie schon gesagt, das ist es eben, wenn man sich von der Mutter einmal freimacht. Dann ist man Neurotiker, aber wenn was anderes kommt, dann nimmt man sich da völlig ein. Da in Rom, nachdem sie geweint habt, da dachten wir, es ist Zeit für Unterwerfung und deshalb haben wir uns in den Zug gesetzt, sind fünf Stunden in den Norden gefahren zum Bildhauer und haben uns da an den Tisch gesetzt und ins Bett gelegt. Dort habe ich mit der Frau und dem Mann in seinem Atelier gesessen und er hat sich selbst präsentiert, sich vor uns nackt ausgezogen, mir gefiel, dass er offen mit seinen Intentionen war und sie freimütig im Mundwinkel platzierte, wir wissen dass wir Tiere sind und schön ist, dass der Gedanke der Wahrheit entspricht weil es eben nur ein Wort mit Definition ist; witzig ist, dass das nicht jeder weiß, zum Beispiel nicht der Amerikaner, der Sohn der Madonnenstatue, weil der Bildhauer sagte, na so war es eben, er musste es dem armen Jungen erst einmal erklären. Und dann sprach er noch vom letzten Jahr, die Madonna des Kunsttheaters wurde eingeladen in den Vatikan oder die Kirche oder sonst wo, und dort schienen sich allesamt blamiert zu haben, oder nicht alle sondern nur einer, ach was weiß ich, ich habe nicht genau zugehört, es scheint wohl für irgendjemanden unangenehm gewesen zu sein und ich fand es amüsant, dass der Statue und dem Theater das heute noch passiert. Im Grunde interessiert es nicht, denn spannend war etwas anderes: Die Skulpturen, sie haben alle zugehört. Wie versteinerte Medusaopfer, und sie haben alles aufgesaugt, ich konnte es spüren, da im Atelier des Mannes. Das ist einer der Momente von denen ich weiß, dass ich spinne, das muss einfach so sein, weil mit Sicherheit haben diese Dinge dann doch nichts gemacht oder sind nichts gewesen, sind nicht mehr als Marmor. Aber die Frau, die sah auch aus wie Marmor, deshalb, wo ist der Unterschied? Ich lag auf ihrem Schoß, ich sah der Statue in die Augen. Aus der Architektur habe ich zwei Sachen hinausgetragen; alles ist im menschlichen Maßstab: wie eitel; und alle tragen schwarz: wie passend. Ich trage deshalb das gleiche, weil einer der schwarz trägt, der kann doch nicht wahnsinnig sein und der macht auch keine Aussage in welcher Zeit er lebt und aussehen wie eine Statue tut er auch noch; das gefällt mir daran. Es ist nicht lange her gewesen, da habe ich jemanden gesehen der wie ich gekleidet war, und stellte sich raus, natürlich war es ein Denker, ich glaube wir mochten uns, also haben wir Narrative erzählt, über die Liebe und das sein und da sagte der andere, ihm ist der Tisch abhanden gekommen, auf ganz ungewöhnliche Art und Weise, aber weil er zu tief ins Glas geschaut hat, er konnte es nicht mit mir teilen, er sagte, es war etwas, und ich habe ihm da ganz tief geglaubt. Das Ding ist, jeden Tag kommen Denker um die Ecke, aber an jenem Abend, da kam mit ihm eine Synchronizität, aber davon konnte ich gleich auf noch nichts wissen. Wir haben mehrfach über die Liebe gesprochen ich denke uns lag beiden etwas auf dem Herzen zumindest aber auf den Lippen, und mir kam in den Kopf der Italiener und seine Glaubenssätze. Es ist tatsächlich eine Weile vergangen, da stellte ich fest, da ist eine Welt in der diese Meinung kein Teil meines Lebens war. Für den Denker zeichnete ich die Geschichte mit dem Begriff der Liebkosung, aber wenn ich mit mir alleine gewesen wäre, dann würde ich mir schwer tun zu beantworten, ob da so etwas wie Zuneigung zu finden wäre. Weil, wir gern hat man schon eine Meinung, wenn sie nicht dazu geboren ist von jemanden weitergetragen zu werden. Damals, da war alles geordnet und so weiter, weil das Denken wie eine Mauer mit Tor funktionierte, etwas, das ganz klar einen Eingang machte hin zum Garten, und da war es auch einfach so, dass niemand etwas von mir wollte, weil niemand wusste, dass ich mit solchen Sachen etwas zu tun hatte und dass ich eine Tor habe wusste schon gleich gar keiner weil es war ja nicht meins, es war der Garten in Italien. Jetzt ist das wie gesagt anders, mit dem Anlegen des Gartens sind sie alle nach und nach mehr eingefallen, treten manchmal sogar einfach ein, ohne zu fragen, und ich weiß mir nicht mehr zu helfen, weil ich nicht weiß, woher das kommt, wie das passieren konnte. Es ist schlecht für die Pflanzen. In Italien war es anders, da musste niemand weinen, da hat es immer nur geschneit. Deshalb wusste ich nie ob dort Blüten im Frühjahr sein würden, weil davor schon war klar, dass es nicht zum blühen gedacht war. Weil später, da habe ich das Theater alleine gesehen von Sartre, aber das habe ich nur dem Zuhörer am anderen Tag gesagt, weil in Wahrheit stimmt das gar nicht, ich bin nie dort aufgetaucht weil ich mir sicher war, der andere würde ebenfalls nicht erscheinen, wozu also das Ganze. Ich wusste, dass wir uns dort ohnehin nicht treffen würden, ich habe es gefühlt, da war kein Wort nötig. Stattdessen habe ich eine Oper in Bordeaux gehört, aber nicht am selben Wochenende, sondern eins davor. Der Italiener und ich sagten uns also belanglos das letzte Mal Auf Wiedersehen in Rom. Und weil ich in Rom war, muss es wohl so gewesen sein, dass mich ein Dokument erreicht, eine Nachricht von eben jenem aus Italien, und seitdem weiß ich, dass ich Recht behielt, damit ist das Kapitel abgeschlossen wir sind beide fern geblieben, aber er muss das nicht wissen, weil das ist eben was mir Spaß bereitet, ein kleines Geheimnis zu haben, weil: ich war ja nicht da. An jenem Wochenende in Bordeaux habe ich stattdessen die französische Küche erkundet, aber mit jemand anderes, mit jemandem der eine Katze hatte. Da habe ich auch schon Musik gehört da schrieb ich auch schon Briefe und da war ich auch schon Maler, aber sicherlich noch kein Künstler, und da saßen wir, auf dem Sofa, während es draußen auch dort schneite und erzählten uns von unseren Lieben, seine zog nach Paris, meine hat noch nie existiert und doch haben wir beide all die schönen Geschichten verfasst, für uns, nicht für die anderen, natürlich. Da sagte mir der Mann, er sei Künstler, aber ich glaube ihm das auch huete nicht. Da kam mir die Kunst das erste Mal eitel vor. Da, das erste Mal in Italien noch bevor ich Musik hörte, damals auf dem Weg nach Florenz, da bin ich wirklich fest eingeschlafen im Zug und als ich dann dort aufgewacht bin und die Sonne noch am Himmel stand, da hat irgendjemand mir davon erzählt, von den Synchronizität und ich habe begonnen, darüber nachzudenken, über den Kater und den ganzen Kram. Manchmal überrascht mich das Bild das da eingerahmt im Fenster hängt und von allen draußen genannt wird, damit meine ich nicht den Schnee, sondern die Denker und Sprecher, weil mich hat noch nie wirklich viel ausgemacht außer das Accessoire das ich morgens entscheide anzulegen und dann manchmal wochenlang nicht ablege, aber die anderen scheinen noch undefinierter zu sein; weil immerzu stoßen sie sich an meinen Holistiken die Hörner an, zumindest kommt es mir so und ich weiß nicht ob ich finde, dass uns das alles gut tut, weil, mein kleines Leben ist eben so wie es ist, richtig? Ich sage zum Beispiel, ich schaue mir keine Filme an weil das alles Zeitverschwendung ist und dabei mache ich das Gesicht eines alten Menschen, während mir meine Frau neunzig Minuten Werbungen von der Kirche zeigt, die Frage nach dem Unterschied ist zweitrangig, die Stufe an Überzeugung ästhetisch, so muss es einfach sein, dafür sind wir die Künstler geworden die nicht wissen wie ein Pinsel zu halten ist und dafür heiraten wir, damit wir für unsere Meinungen bezahlt werden. Ich sterbe. Bukowski kann trinken und sagen was Stil ist, aber den hat er auch nur von der Kämpferin, das ärgert mich, aber es bleibt trotzdem einfach wie es vorgesehen; die einen kaufen die anderen verkaufen, beigemerkt nur eine andere Form der Kommunikation; der eine alte Amerikaner sagt was Stil ist und die anderen kaufen ihm aus dem Finger die Wichtigkeit; binden den Künstlern ein Säckchen aus Prestige und Ruhm. Deshalb ist da vielleicht die blöde Malerei, und die Bildhauerei, wie können die existieren, das frage ich mich,, wenn sie auf der anderen Seite Moral predigen. Weil die müssten doch alle frustriert sein und die müssen doch alle bewusst sein. Wundert sich denn keiner, dass die da einfach sind, die Marmorskulpturen, und fragt sich denn niemand was die eigentlich wissen und in welcher Sprache gesprochen wird und ganz allgemein, warum denkt man eigentlich immer dass alles die eigene Artikulierung haben muss, damit man ihm Beachtung schenkt? Und was ist mit der Kiste. Als ich mit der Kunst begann, da war mir natürlich nichts klar und wenn ich mit Ehrlichkeit antworten müsste, dann ist mir jetzt nichts klarer, außer, dass mir die Momente der Malereischam bewusst geworden sind weil ich das Vokabular dafür gelernt habe. Da gab es zum Beispiel mal diese eine Ausstellung, da habe ich mich auch schon um das Malen herumgedrückt und stattdessen gestrickt, kleine weiße Kugeln, aber dann bei dreihundert irgendwas habe ich einfach aufgehört zu zählen, weiß einer warum, das mag man sich kaum ausmalen, ich habe es einfach vergessen zu tun. Darum ging es aber. Als es mir auffiel, da habe ich mir gedacht, nun gut, ich zähle sie einfach wenn ich sie aneinander knüpfe, aber auch da habe ich einfach aufgehört, gedacht, ich zähle sie wenn sie alle zusammen sind; selten habe ich mich dümmer gefühlt und musste mir eingestehen, dass auch das nachträgliche Zählen undenkbar war, weil mein Kopf offenbar keine Zahlen größer als fünfhundert kennt. Das ist die erste meiner Konfessionen über Behinderungen, denn weiter lernte ich in der Universität, dass ich offenbar eine Formblindheit besitze die weit über das Viereck und den Kreis hinausreicht, das ist so unangenehm, dass es nicht weiter beschrieben werden kann. Ich muss Geld sparen, denke ich, und berühmt werden, irgendwas zu Geld machen das ich gemacht habe, weil es wartet schließlich auch der Nobelpreis, aber verschreien will ich es natürlich nicht, weil sonst bekommt man es sowieso nicht, schon gar nicht, wenn man es eben die ganze Zeit vor sich hersagt aber gleichzeitig nichts herausfindet und soweit ich weiß gibt es ja auch gar keinen Nobelpreis für die Kunst, aber für den Frieden, den gibt es, soweit bin ich informiert. Die Sache ist, die Kunst ist nicht friedvoll, das hat mir gleich zu Beginn das Herz zerlegt, die Malerei tut so, die Statue, ja sicherlich tut sie es auch, aber die Kunst an sich kann keinen Preis gewinnen, wie denn auch, nicht der beste Meister kann sie bändigen und der Bildhauer ist schlicht zu klein, da können sie tanzen und installieren, ich denke, deshalb fühle ich mich der Kunst verbunden, weil es nichts ist, das Nichts. Früher bin ich da immer entlang gelaufen im Keller der Akademie, wir hatten zwar auch kleine Roller im Studio, aber ich gebe zu, ich würde mich in keinem Paralleluniversum auf einen stellen, woran es auch liegen mag, nichts ist entwürdigender in meinen Augen. Als ich also von links nach rechts ging um mir die Glasstücke aus der Bläserei zu holen, da habe ich immer die roten Buchstaben gesehen, sie waren da schon vor mir, weil sie waren da am ersten Tag und sie werden da auch noch nach mir sein, weil das letzte Mal waren sie auch noch da. Sie hatten an die Kellerwand Hannah Arendt geschrieben, und vielleicht wird es nie weggemacht, alle anderen Schmierereien verschwinden jährlich. Da entlang der Wand bin ich über die Philosophie gestolpert; anders kann ich es nicht sagen, weil die ersten hundert mal war ich sicherlich blind und trug mein Ignoratenkleid, irgendwann habe ich hingeschaut und mir gedacht, was für ein schöner Name. Und gelernt habe ich auch etwas, und zwar dass das Vergessen etwas wunderbares hat, wenn man stattdessen einen guten Koffer voller Überzeugungen trägt und weiß, wo man hinreist, weil dann kann man vergessen und warten, bis Dinge anfangen sich zu wiederholen, auf das einzelne Leben gesehen sind es wohl nicht viele Dinge die uns beeinflussen, weil seit ich lese, und mit Verlaub ich lese manchmal, da fallen mir die Namen nur so in den Schoss, und zwar so gewaltig, dass ich sie einfach wie alles andere vergessen kann, weil wenn sie wichtig sind, dann kommen sie wieder, und das ist keine Religion, das ist nur Kohärenz. Ich liebe Kohärenz für ihre persönliche Logik. Heute, vielleicht gerade jetzt in diesem Moment, da sind sie alle da, die wichtigen Namen und Konzepte die ich brauche um morgen wieder etwas weiteres zur Antwort auf alles kennenzulernen, Platz zu haben, für jeden neuen Gedanken der dem Gesamtkunstwerk beipflichtet. Manche Sätze haben sich nach dem selben Prinzip in mein Leben gefressen, da ist zum Beispiel der Satz, dass alle Menschen gleichzeitig im Raum erscheinen und sich fragen was hinter dem Vorhang ist und ich es seitdem auch tue, denn was soll da sein, richtig? Oder der Satz, dass man nicht schwimmen geht, wenn man es nicht kann und man nicht denkt, weil man ja lebt, es scheint mir absolut logisch wenn ich die Großmutter ansehe; auch hat sich der Satz eingebrannt, dass eins und eins doch nicht das selbe ist, wenn ich ehrlich bin dann hat das alles verändert, seitdem verschwinden mehr und mehr Dinge, und das Spiegelglas ist nur ein Beispiel. Weil was soll das Ganze, wie können Dinge wahr und falsch zum selben Moment sein, richtig? Ich habe so lange gebraucht, bis mir das unterkam, das kann man sich gar nicht vorstellen. Im Endeffekt bin ich da einfach verharrt, vor der Leinwand, vor der Architektur und habe gedacht, ach die Vierdimensionalität, irgendwas wird es schon werden, das dachte ich ohne zu denken, ich habe nur geschaut und geschaut, mir hätte jeder alles erklären können, aber wir alle wären zu eitel gewesen um zuzuhören. Heute ist das anders, heute muss ich die Augen schließen oder im Nebel sein, damit ich nicht automatisch verblühe, deshalb sage ich immer, mit dem Nebel ist es wie mit der Sauna, der Finne kommt nicht ohne aus und ich entkomme ihm ebenso wenig, aber es macht nichts, weil es ist ein gutes Licht im Mondland, Gott ist mir dennoch nirgends begegnet. Manchmal könnte man sagen begegnen mir die Geister, aber vor denen fürchte ich mich nicht, weil die mir nie etwas böses wollen, das können sie gar nicht, weil sie eben zum immateriellen verdammt sind, genau wie die Konzepte, sie sind gut in der Tasche, deshalb können sie einem keine Furcht bereiten. Wenn ich mich doch mal fürchte, dann erinnere ich mich an etwas, das mir Schutz bietet. Da ist zum Beispiel dieser Raum, den ich manchmal sehe und es ist nicht so, dass ich da selbst hineingehen kann aber immerhin habe ich ihn in den Zwischenzeiten nicht vergessen, manchmal kann ich da rein, weil mir jemand anderes Zutritt verschafft, die Frau zum Beispiel, die hat es schon zwei, dreimal geschafft. In diesem Raum gibt es Wände, da würde ich wetten, auch wenn ich sie noch nie gesehen habe, sie sind irgendwo in der Ferne, aber da sind sie dann auch mit Sicherheit auch wenn ich nicht sagen kann woher ich das weiß, ich kann mich dort nicht bewegen, oder es macht schlicht so signifikant wenig aus, dass ich es nicht mitbekomme, aber Boden gibt es dort, das weiß ich obwohl ich noch nie nach unten gesehen habe, ich kann mich selbst spüren und irgendwo muss ich ja dann folglich aufliegen. Da drinnen ist es glaube ich nicht still, aber ich kann mich an keinen Ton erinnern, müsste ich einen wählen, dann wäre es eine Violine, die einen komplexen Ton mit einem überdimensionalen Bogen produziert, er könnte schlicht nicht enden, wenn überhaupt einfrieren, so als würde der Ton nah an ein schwarzes Loch fliegen, versteinern. Manchmal denke ich, der Saturnsturm ist auch nah zum schwarzen Loch, aber das weiß jemand anderes sicher besser als ich. Da drinnen, nicht im Saturn aber in diesem Raum, da ist Rauch, oder Nebel, so genau kann ich das nicht sagen, aber wenn ich mich erinnere, dann ist es wie ein streicheln das meinen Geist durchfährt, wenn ich aber drinnen bin, dann ist da viel los. So viel, dass in jeder Ecke der Staub hängt, der mir die Existenz des Universums erklärt, wenn ich nicht existieren müsste, dann denke ich dass ich dort für immer bleiben könnte, so fühlt es sich zumindest an, wenn ich wirklich dort bin. Ich bin nicht mehr wert als der Nebel der da auch ist, aber immer ist es so, dass ich irgendwann wieder da bin, wirklich da, da im Sinne von wo auch die anderen zu sein scheinen. Wenn ich in dem Raum mit Dingen konfrontiert bin, dann waren die da nicht immer und trotzdem schon die ganze Zeit dort; weil kommen sehe ich sie nie, weil wenn ich eintrete, ist da immer zuerst einmal alles leer. Kann man sich das vorstellen, die völlige Leere. Für mich scheint es plausibel, dass der Raum Wände hat, weil man kann dort alles immer weiter immer kleiner teilen und das ist weit einfacher zu ertragen als die Unendlichkeit. Wenn ich nur könnte, dann wüsste ich alles dort, aber irgendwo ist ein Fehler und deshalb tue ich es nicht, ich trage es lediglich als Intuition in mir, das ist bei Zeiten eine Qual. Meine Schuhe sind Archäologen. Sie tragen Geschichten von Wegen, die nie zu Ende gegangen sind. Ein Schuhwerk, das jedes mal etwas mehr weiß über Bewegung. Orte sind keine Punkte, sondern Übergänge, Wege, Untergänge. Momentaufnahmen zwischen dem Gewesen und dem Kommenden. Das Bewusstsein, das schönste aller Kleiderschränke. Im Traum vergeht die Zeit nicht, während der Körper die Stunden des Schlafs altert. Es ist die Form die stirbt, und die Seele, die verschwindet. Ein Schriftsteller ist ein Voyeur mit Vokabular. Ohne ein Subjekt existiert der Schriftsteller nicht. Ohne eine Geschichte ist der Schriftsteller nackt. Angezogen ist der Schriftsteller erst Schöpfer dann Sünder. Aber ich kann es einfach nicht beschreiben. Ich habe sie, deshalb bin ich nicht nackt. Ich bin nicht nackt, weil sie mir gehört. Mit Verlaub, wüsste ich die Worte, würde mich das zu einem besseren Maler machen, schlichtweg weil eben kein Bild entsteht. Es ist nicht nur so, dass mir das Malen keine Freude bereitet, auch die Maler bereiten mir keine Freude, manchmal denke ich, hätte ich die Worte würden sie sich zügeln, fürchten, dass sie irgendwann Gegenstand einer Erzählung werden und weiß Gott, wie viele Maler ich getroffen habe, die es verdient hätten. Denn die Ausrede Kunst, die ist es, die Künstler schafft, es sind die Formgewandten, die sich nicht identifizieren, und doch die größte Identität tragen, das Gewicht kann man sich nur vorstellen, der Spott, der Hohn und dann das große Geld, so ist es wohl, und so wird es vermutlich auch bleiben. Die Maler dagegen, die tanzen den Tanz feinsäuberlich mit, während sie sich dann bei den anderen um den Ruhm beklagen. Die Maler, die verstehen den Spaß der Kunst nicht und auch die Konzeptkünstler denken sie brauchen ein Kleid der Reflexion, aber dabei fürchten sich doch alle nur vorm Gefängnis. Und es macht Sinn, denn was sollen sie dort auch an Skulpturen arbeiten, das wäre ja lächerlich. Fürchten müssen sich aber nicht jene, wie zum Beispiel der Philosoph oder dem Schriftsteller, dem sollte ziemlich egal sein, wo er sich aufhält, ich denke, deshalb sind sie Mönche und Nutten, weil sie schlau sind, so muss es sein. Ich denke, wenn mir irgendwann wirklich das Geld ausgeht, dann eröffne ich einen Laden für Kerzen und Badewannenzusatz, mit nichts als hochklassischen Düften und ästhetischen Erscheinungen, erlesenen Farben und so weiter und so fort, die Kunst zur Kunst machen sozusagen, ich denke es ist klar, dass mir das Subjekt im Detail nicht liegt, aber das muss es nicht, ich wäre ja schließlich in der Geschäftsleitung. Um genau zu sein handelt es sich hierbei um Badewannenzusatz zum Einatmen, also es kann natürlich ein Bad genommen werden, da spricht nichts dagegen, aber es wäre wohlgleich Verschwendung, wenn es in der Wanne landen würde. Für das erlesene Gramm des Zaubers ist es durchaus üblich achtzig, neunzig Euro zu bezahlen, besonders wenn man sich als Dame definiert, deshalb kenne ich die italienische Chemikerin, und sie wird sich um die Wünsche der Liebhaberinnen kümmern, sie hat schließlich nicht um sonst promoviert, die Haare nicht einfach so rot gefärbt, ihr Name ist Rosa, lediglich zur Klarstellung, und was eignet sich besser als eine Badewanne um das Geld zu waschen das die Kerzen einbringen, und wie wunderbar, dass sich das Parliament rein gar nicht für die Welt der Selbstverwöhnung interessiert. Das sind Pläne, die auf der Wartebank sitzen, wie das Bellen. Das ist es eben, das Lebenskunstwerk, Dinge tun weil sie getan werden müssen, aber wir leben eben in keiner Anarchie, richtig? Wenn Hannah das wüsste, sie würde schreiben. Also müssen wir uns benehmen, uns zusammenreißen, die Kinder am Leben lassen, selbst jene wie die Frau die mir kürzlich unterkam. Bekümmerlich hohe Stimme. Ach was sage ich, es schmeichelt niemandem über andere Unbelange zu informieren. Sie hat sich als Melody vorgestellt und sagte, sie sei Musikerin, im Grunde mag ich ja solche Zusammenspiele, weil meine Frau, der geht es da genauso, sie ist auch nicht mehr als ihre Referenzen ich sage ihr das die ganze Zeit, aber dann hat diese Melody da nur von Aufnahmen gesprochen und mit Verlaub, das ist ein alter Schuh, weil wir eben schon längst im Zeitalter des Antiquariats leben, seit mindestens zwei, drei Jahren und das ist ein Jahrzehnt in der heutigen Zeit, die Transition ist vorüber, da gibt es nichts mehr zu holen, der nächste Schritt ist mit dem Universum reden, aber dann kann man auch gleich für immer verstummen, das wollte ich ihr nicht sagen, deshalb sage ich es jetzt. Es gibt Gründe, warum das Archiv den besseren Ruf als das Antiquariat trägt, es gibt einen Grund, warum es in einer Bibliothek anders riecht als im Krämerladen. Die Großmutter ist wie ich während die Mutter wie die Musikerin daherkommt, das war der Gedanke der mir im Kopf kitzelte als ich sie ausreden habe lassen im Sonnenuntergang. Die Sache ist die, wenn sie einsam sind, warum springen sie nicht einfach von der Brücke, das ist es, was ich denke. Einsamkeit ist ein Synonym für die Traurigkeit die gegenüber der (eigenen) Langeweile empfunden wird, deshalb all ihr Geschwätz. Aber was weiß ich schon, ich bin nicht mehr als ein Ignorant. Ein Künstler, könnte ich sein - ein Spieler: könnte sein, könnte sein, aber dafür fehlt mir das Geld, Prestige. Während sie geredet hat, da erinnere ich mich genau, habe ich genug Zeit gehabt über die Großmutter nachzudenken, und ich habe sie natürlich für ihre Religion hinterfragt; bin zur Einsicht gekommen dem Vatikan einen Klodeckel zu bestellen, das habe ich dann auch letztes Jahr getan und auf Resonanz gewartet, als sie geredet hat, da hab ich innerlich erneut geschmunzelt. Lustig, aber seien wir ehrlich, was soll so ein Klositz auch ausrichten, ganz egal wie viel Arbeit ich in die Gestaltung gesteckt hätte, als wir vor Caravaggio geweint haben, da waren wir im Vatikan, da habe ich an die Liebe gedacht und an den Prunk und die Opulenz, und da dachte ich, na, der Deckel war perfekt. Da dachte ich, vielleicht gehe ich ins Kloster, tue es den anderen Denkern gleich. Das Kloster scheint ein guter Ort zu sein wenn alles anfängt, weil die Russin, die denkt auch schon darüber nach und ich frage mich wirklich, ob sie nach Weihnachten zu uns heim kommt. Im besten Fall verlieren wir sie an die Kirche, im schlimmsten an den Staat, ich hätte nie gedacht, dass ich das einmal so sagen würde, aber tatsächlich ist es so, dass das Kloster und das Gefängnis wunderbare Orte sein können, wenn man schambefreit lebt und die Lust im Kopf trägt. Ich tue mir schwer Ordnung und Reihe zu halten, weil eigentlich will ich etwas ganz simples zusammenfassen, etwas das dann nichts mehr mit der Kunst, sondern dem verrecken an sich zu tun hat und mit der Information, dem Sprechen an sich, dem ganzen Sein an sich, das ist das einzige das Sinn macht, der Mensch hat sich ja das Fortpflanzen schon unter den Nagel gerissen und sich darüber erhoben, jetzt muss es nur übersetzt werden, weil es eben so wunderbar ist, dass der Mensch irgendwann ausstirbt weil er sich selbst bewusst werden musste, das ist das schönste aller Ende, da bin ich mir ganz sicher, und der Kult, der den ich führe, der wird sich selbst anschauen, bevor er sich im Baum erhängt, wir alle werden es fühlen und lieben und ehren, das weiß ich. Aber ich tue mir eben schwer, weil das Denken nicht für alle vorgesehen ist und mir wird schon die Ganze Zeit gesagt ich gehörte nicht dazu. Der Kater.
Der Kater leistet mir hervorragende Gesellschaft und ohne sie je anfassen zu müssen ist sie Hauptgegenstand meiner Untersuchungen. Ich habe schon wirklich lange keinen Besuch mehr erhalten und weiß wie die Großmutter sich fühlt, so ganz alleine, dabei habe ich nicht mal einen Fernseher und schaue mir auch sonst nichts an, wie schon gesagt, manchmal tue ich es aber dann nenne ich es wie die Frau Werbung, es ist nur die Satire Wochenendshow die mir ein völlig deformiertes Bild der geraden Situation darbietet. Es ist ein Zustand der bewussten Desinformation, weil wenn der Krieg kommt dann bin ich weg, hoffentlich davor. Ich bin mir dessen bewusst, aber da ich mich mit meiner Geisteshaltung in Balance sehe, adaptiere ich einfach deren Meinung, für kleinere Gespräche am Brötchenstand reicht es allemal, und dafür existiert die Politik ja. Ach ja, wie auch immer gleich die Zeit vergeht, nicht, jetzt ist es schon wieder nach vier und eigentlich an der Zeit sich ein Gläschen einzuschenken, eigentlich trinke ich ja nicht mehr, aber hin und wieder mache ich eine Ausnahme, das machen die Mönche ja genauso wenn bei ihnen Besuch am Tisch sitzt, mein Vater tut es ebenso, kürzlich träumte ich von ihm und denke, das mit dem Träumen ist ja wirklich eine eigenartige Sache, nicht nur weil sich die Wissenschaft die Zähne beißt sondern weil auch die Philosophie keine richtige Antwort findet, persönlich interessant finde ich die Beobachtung, dass depressive Menschen mehr schlafen und das offenbar angenommen werden muss, nein, das hat jetzt nichts direkt mit dem Depressiven sondern mehr mit dem Schlafen an sich zu tun; es muss angenommen werden, dass im Traum etwas gelernt wird. Nun, dann ist es wohl auch anzunehmen, dass die Depressiven dort etwas lernen, richtig? Um etwas zu lernen muss man ja bekanntlich erst mal etwas verarbeiten, so funktioniert das nun mal in der prozesshaften Welt, das ist es eben, manchmal versteckt man sich lieber in der Traumwelt, das ist was ich denke, und ich, ich kann mich wirklich nur ganz schlecht an die Landschaft erinnern, aber wenn ich wach bin und in den Raum gehe, dann finde ich, das denke ich jedes Mal, das könnte etwas damit zu tun haben. Alle meine Kunstwerke habe ich da rausgeschleppt, irgendwie holistisch, aber genauer kann ich es nicht beschreiben, es war eines nachmittags, daran erinnere ich mich. Ich erinnere mich auch, dass ich eins davon habe in den Müll warf, und als ich erneut nach draußen ging, da stand der Nachbar schon an der Mülltonne und hat es wieder herausgezogen, also bin ich hingegangen und habe ihm die Leviten gelesen, denn was fällt ihm ein, dem schlichten Beobachter, da die Kunst aus dem Dreck zu ziehen, richtig? Selten hat mich etwas so wütend gemacht, und seitdem zerschnitt ich alle Kunst bevor ich aufgehört habe, die Dinge gänzlich zu produzieren. Jetzt schreibe ich ab und zu, weil im Text, da muss ich keine Bilder erfinden, da zwischen den Buchstaben ist jeder frei sich sämtlichen Blödsinn selbst zusammenzureimen, das macht uns im Endeffekt zum Kollektivpoeten, das gefällt mir daran. Irgendwann, das hoffe ich, ist aber auch damit Schluss. So richtig stillend ist es nicht, weil das Auge braucht ja dann doch auch etwas, zumindest für die eigene Stimulation, wir können nicht alle Musiker sein und weiß Gott, wie gerne wäre ich stattdessen jemand, der ein Instrument beherrscht, die Komponisten sind mir die liebsten aller Künstler, das ist die einzige Logik, das ist die einzige Kunst, verteilt, verstreut, über das gesamte Universum. Der Pfau der tanzt am liebsten zur Musik, während ihm der Papagei ein Ständchen singt. Man mache sich nichts daraus, die meisten haben davon keine Ahnung, der Alte hatte es zumindest nicht und der davor schon drei mal nicht weil sie haben die Welt noch nie mit der Ganzheitlichkeit erfahren, wie denn auch, wenn sie immer nur existieren und leben und bleiben und verharren; da kann einem generell nichts besseres eingefallen als sich selbst zu Grunde zu richten, ich habe darüber ein Buch geschrieben, bis mir aufgefallen ist wie dämlich das ist, seine Zeit mit Fliegen zu verbringen, deshalb liegt es auch zerschnitten irgendwo, ich sage immer, das war einmal, das ist nicht mehr. In dem Narrativ da war immer jemand nackt, aber ich war es nie, deshalb denke ich es ist gut da wo es jetzt rottet, weil wer bin ich, den anderen die Bühne zu überlassen, dafür habe ich der Kunst nicht meinen Körper geschenkt. Ich habe die Idee fliegen lassen als die Frau kam, also die Idee ein Buch zu veröffentlichen, stattdessen habe ich mich be ihr bedankt, weil sie es gelesen hat, aber der vorletzte Narr, der las es auch und ich sagte eben danke, weil sie es war die verstanden hat, warum das nicht publiziert werden kann, bevor es dann passiert ist, die Sache. Daraus folgte, dass ich mich stumpf wieder der Leinwand und dem Starren zuwandte, besser war es, dachte ich, da spricht wenigstens keiner, da gibt es nur ein Bild, und da stehe ich gerade auch noch manchmal, weil da immer noch Dinge sind, die für mich keinen Sinn ergeben, das verunsichert mich, weil der Sinn das einzige ist, das mir die Füße einrahmt. Auf längere Sicht gesehen hatte sich herausgestellt auch das ganze Umziehen hat das Problem nicht wirklich gelöst, weil eigentlich war es ja gar kein Problem der Kunst, aber ich habe einfach immer alles weggeworfen, die Frau ist da anders, sie behält alles, ich verstehe es, aber ich selbst habe eben nicht mehr viel, es ist also auch kein Problem der Philosophie, da fällt mir etwas ein, weil es mir wirklich weitergeholfen hatte; es ist unwichtig wie es sich ergeben hat, aber letztens fand ich mich auf einer Konferenz ein; natürlich hatte ich dort eigentlich mit Nichten etwas zu suchen, aber dort, man mag es kaum glauben, da haben sie mir zugehört als ich von der Sprache der Quanten erzählt habe, davon, dass man sich doch nur mit sich selbst unterhalten muss, und niemand da hat mit dumm angeschaut, das ist es eben; das hat gutgetan in diesen Zeiten und dann bin ich mit Stolz nach Hause gegangen und habe mir gedacht, vielleicht haben die dort ja Recht, mit der Intuition Einsteins, weil fühlen tue ich es ihnen gleich, vielleicht nicht ihnen, aber eben dem anderen Denker, auch wenn ich natürlich kein Genie bin, ich bin ja schließlich alt im Vergleich zu ihm, auch wenn ich noch nicht tot bin, offensichtlich. Dort sah es so aus als könnte es Raum für mich geben, aber jetzt, da sieht alles anders aus. Ich denke, wir leben in den aufregendsten Zeiten aber ich denke auch, vielleicht leiste ich da keinen Beitrag dazu, vielleicht ist es erst die nächste Generation, ich bin fest überzeugt sie werden es sein die endlich das gesamte Wissen aufräumen und dann, wenn das geschehen ist, dann kann ich endlich die Bilder malen, die mir gerade noch nicht einfallen weil in der Hand hab ich es ja, das Malen, ich habe es ja studiert. Der Schutzraum, der ist weiß, und meine Bilder wären es wohl auch, da ist nichts drinnen außer dem Nebel und da ist auch noch nie etwas entstanden, denn desto mehr ich darüber nachdenke, desto sicherer bin ich mir, dass ich mir das ganze nur einbilde, weil, wieso kennt den Raum sonst keiner, und wieso sonst haben sie mich dort nicht genommen, richtig? Das ist doch alles Blödsinn. Weil wer nichts erlebt, der weiß vielleicht worüber er schreiben soll, aber wer Augen im Kopf hat, der sollte doch eigentlich Maler werden können und wer Fantasie hat, müsste doch die Antwort auf alles finden, so ist es doch, oder nicht? Ich weiß, dass etwas passiert, ich kann es spüren, aber ich weiß nicht was es ist und wann es sein wird, deshalb sage ich es niemandem, schon gar nicht dieser Melody, weil, was hat sie damit zu tun, sie ist schließlich eine Technikerin, aber nie Musikerin gewesen, nicht in meinen Augen, gehört habe ich zwar auch gar nichts von ihr obwohl da ihr Account auf meiner Website klebt, aber vielleicht, eines Tages, da lösche ich den Kommentar, sie ist Kanadierin. Die Angst ist, dass sie meine Idee stehlen und mich dann aussperren, dabei würde ich sie ihnen aus freien Stücken geben, wenn sie mich nur Teil haben ließen. Ich kann nicht in die Zukunft sehen, aber da sind Gründe warum wir nicht aufhören jeden morgen über die Politik zu reden, wir sind zu viele, als dass wir sagen können wer als nächstes explodiert. Wir sind zu viele, das ist was widerhallt... Das Ende ist vielleicht wie mit der Uhr; eins und eins wird eins, das Universum wird zwei und so weiter. Ich glaube nicht daran. Im besten Fall existiert die Kohärenz, das wäre schon mal was, da könnten sich einige Künstler anlehnen, glaube ich, für mich wäre es genug der Religion. Weil, nicht nur der Mann mit dem Atelier braucht bald etwas als Unterstützung, auch die anderen Bildhauer brauchen Gerüste, nicht mal der Stuhl kann mehr von alleine stehen, freilich ist er kein Stuhl sondern ein ehemaliger Freund, ich habe ihn gleich zu Beginn so getauft für den Kult, eigentlich heißt er wie der Papagei der toten Fadosängerin, der Stuhl hat großartige Ideen und bastelt wunderbare Stühle und Gerüste und solche Sachen, aus Metall und Holz soweit ich mich erinnere, weil es ist ein wenig her, dass er mich bewundert hat, er ist genau genommen einfach weggelaufen, warum hat er mir nicht gesagt und da waren ein paar Tage, da hat es mich gejuckt und mich fragen lassen, aber warum weint da denn jemand, aber was ist denn passiert? Nun, dann hat das aufgehört, wie gesagt, er hieß so schon davor, es ist aus Respekt, aber er hat es immer als Spott interpretiert. Die Großmutter würde sagen, dem tauben Menschen kann man die Melodie nun einfach nicht erklären, und mit ihm ist es wohl ähnlich; deshalb sitzt der Stuhl nicht mehr neben mir, aber wohin wollte ich damit? Achso, ja, die Kommunikation mit dem Universum, den Menschen, die sich für die Kunst verbiegen und Objekte produzieren, Stühle und Gartengerüste produzieren. Weil das alles lebt in meinem Bauchgefühl und da kann ich es nicht rausholen, nicht mit Worten nicht mit Bildern, nicht mit Vergleichen, weil für alle anderen bleibt es für immer anders, desto mehr Zeit vergeht, desto niederschmetternder erscheint mir das Dilemma. Eigentlich ist es doch traurig, nicht, wie sie versuchen die Frequenzen zu visualisieren und umgekehrt die holografische Platte neuschreiben wollen, natürlich, wir können nicht alle Nihilisten sein, das würde keinen Sinn ergeben weil dann alles aufhören würde, aber das ist es, was ich mir damals in dem Keller in der Universität gedacht habe. Weil wenn der Stuhl das Denken beginnen würde, dann sähe er, dass da die ganze Welt offen steht in der Eindimenstionalität. Wer kümmert sich schon um die Wahrheit, richtig? Naja, das hilft jetzt trotzdem nicht, deshalb ist es Zeitverschwendung sich wie ein Pfau aufzuführen. Ich glaube, ich war nie arm aber ich werde arm werden, weil wenn ich mir die Mutter ansehe, dann war die auch immer nur arm, und in der Armut hat sie sich eine Kompanie zugelegt, eine aus Hunden und Katzen die sie dominieren konnte, die ihren Schmerz teilten, weil wie der Mann im Atelier schon gesagt hat, der nächste Schritt, der hat nicht gleich was mit der Lust zu tun. Sie hatte die ihre Wohnungsfarm, bis sie sich erhängen wollte, aber da war jemand der sie zuvor gefunden hat, also konnte sie‘s nicht. Darum soll‘s nicht gehen, es ist schließlich schon eine Zeit her und irgendwann müssen Dinge auch schlafen gehen, richtig? Was macht schon ein Halbjahr in der Gesamtmelodie, richtig? Früher, da hätte mir das was ausgemacht, aber da habe ich auch noch nicht schambefreit gelebt, heute dagegen spreche ich am liebsten direkt auf der Straße, weil dort versteht mich keiner und weil ich keine Tränen im Gesicht und keine Stöpsel in den Ohren trage müssen die anderen eben zu dem Schluss kommen dass mit mir nicht alles stimmt und ich glaube deshalb lassen sie mich in Ruhe, deshalb fürchte ich die Nachtgestalten nicht, weil im Äußersten, da laufe ich einfach rückwärts. Als ich mal ein wenig mehr darüber geschrieben habe wie es sich anfühlt auf der Straße zu sprechen da musste ich mir die Fingernägel kürzer schneiden weil ich so schnell so viel geschrieben habe, dass es zu nerven begonnen hat. Seitdem habe ich sie nie wieder lange wachsen lassen und bin allen Materialien zutraulicher geworden. Ich finde es unhygienisch, weil ich keinem strickten Duschplan folge und ich denke, unter solchen Nägeln sammelt sich einiges an gerade wenn man so ein dreckiger Künstler ist wie ich, aber genau wissen tue ich es nicht, beim Malen jedenfalls, da hat es auch gestört, und beim betonieren, da auch.
Wenn ich draußen bin, dann fallen mir immer die schönsten Sachen ein über die ich berichten könnte, zum Beispiel den Mann der sich letztens während er an mir in Zeitlupe an mir vorbei fuhr und sich die Nägel währenddessen aus dem Fenster klipste. Ich habe ihn gesehen, gelacht, dann hat er mich wahrgenommen und ebenfalls gelacht, solche Sachen denke ich dann immer, die schreibe ich später auf und wenn ich alt bin, dann freue ich mich darüber, aber gleichzeitig, das hat eben nichts mit nichts zu tun und deshalb muss es vergessen werden; weil das Gehirn hat nicht gar so viel Platz und was bilde ich mir ein, andere mit meinen Beobachtungen zu nerven, selbst der Mann im Auto, was muss der wohl denken, würde er sich selbst erkennen, der Mutter habe ich nicht gesagt, dass ich an Weihnachten nicht nach Hause komme, aber bis dahin da muss ich eben etwas anderes finden, etwas anderes sein, wenn ich heimfahre, dann holt mich nur wieder der Postbote ab und dann wiederholt sich auch der Rest, so ist es immer, wenn man in die Vergangenheit reist. Immerzu muss man sich dann mit der Politik und der Landestrauer auseinandersetzen und das will man nicht, nicht an Weihnachten und auch an keinem anderen Tag im Jahr, man stelle sich mal den Neujahrsabend vor, nein das kann nicht sein, ist es doch so, dass alles polarisiert, die Musik zum Beispiel, jetzt gibt es da nur noch ganz ganz kurze Lieder und unendlich lange, ich gebe zu, die langen gefallen mir besser, es ist weil ich Gesamtwerke schätze, und denke an den Jazz, der kam mir irgendwann vor mehr als zehn Jahren unter, weil ich viel Zeit mit einem Verrückten mit Einsteinfrisur verbrachte, heute hat er es geschafft, ist in der Züricher Oper angestellt aber damals war er eben nur ein Spinner der die Melodie beherrschte und er hat mich da mit reingezogen, so weit, dass ich alles wissen wollte, da war zum Beispiel das Plastiksaxophon von Ornette Coleman das mich faszinierte; ich hatte in einem willkürlichen Magazin davon gelesen, wenn ich mich recht erinnere hatte da ein Album einen Titel mit irgendwas wie der Form von Jazz, ich erinnere mich auch daran gefallen gefunden zu haben; ich war besessen mehr über Sun Ra zu lesen, ich habe sogar überlegt eine Reise anzustellen, dann kam mir Cecil Taylor unter und seine Klaviersprache, zugegeben, die kann ich bis heute nicht ganz vergessen, so schön waren die Kompositionen, auch wenn ich nicht mehr weiß wie sie aussahen. All das passierte in der Zeit als ich noch nicht Musik gehört habe, und da bin ich in einen Strudel gefallen, dass ich dachte, ich kann und muss mir alles anhören, von Anfang zum Ende, und so bin ich hineingestürzt, habe mir alles mögliche angehört von George Handy und dem Boyd Raeburns Orchester; Jutta Hipp und Dick Twardzik fand ich großartig, dann hat es mich aber begonnen zu langweilen, ich habe mich zu Prince Lasha und Billy Bang zugewandt; Henry Threadgill, Marty Ehrlich, Cuong Vu, Ambrose Akinmusire, nun denn, es könnten mehr und mehr Namen angereiht werden, aber ich bin eben kein Experte, deshalb erspar ich mir meine Meinung, ich erzähle auch eigentlich niemandem von meiner Vergangenheit des Zuhörens, weil, ich bin eben kein Experte und wer keine Noten lesen kann, sollte sich darüber nicht mit Musikern unterhalten. Mir ist bewusst, dass da heute mehr Platz ist, aber wie schon gesagt, das Theremin beherrsche ich nicht und die Sprachaufnahmen finde ich altbacken, deshalb bin ich lieber still, weil ich keinen Beitrag weiß. Es ist trotzdem passiert, dass ich Nik Bärtsch für mich entdeckte, denn sicher ist sein Werk kein Geheimnis, und gleichzeitig spazierte die Mathematik ein, was für ein wunderbares Unterfangen, richtig? In der Schule da habe ich nie etwas von der Mathematik oder der Physik verstanden, weil erst ist es mir nicht gelegen und dann haben sie mich dafür verlassen, die Mutter konnte es nicht erklären und die Schule wollte es nicht wiederholen, deshalb musste ich erst erwachsen werden bevor mich die Logik packte, deshalb bin ich wohl auch kein Genie, das muss ich mir wohl eingestehen, weil jemand mit mehr Weitgeist, der hätte sich das nicht gefallen lassen. Alles ist ein Algorithmus, und der Zyklus etwas das ein wunderbares Beispiel dafür darstellt, dass sich alles im kleinen Leben wiederholt; weil später, vielleicht vor zwei Jahren, als ich schon lange kein Interesse mehr am Jazz hegte, da kam es mir erneut unter, aber im Zusammenhang mit dem holographischen Universum, selten hat mich eine Erinnerung mehr erfreut, als zu diesem Zeitpunkt, es hat sich angefühlt als hätte jemand eine Brücke nach Sizilien gebaut, die Natur gebändigt. Es hat mir im Endeffekt nur gelernt, dass heutiges Improvisationsjazz nicht mehr ist als eben jenes Chaos, das ich in meinem Kopf vorgefunden habe. Der Rhythmus meiner Gedanken ähnelt einem Jazz-Solo ohne Netz. Manchmal verirrt er sich, manchmal findet er zurück. Die Mathematik der Improvisation. Ich könnte Gleichungen aufschreiben für die Momente des Nicht-Verstehens, für die Sekunden zwischen dem Einatmen und dem Aussprechen. Wer misst solche Abstände? Die Wissenschaftler mit ihren präzisen Instrumenten oder die Poeten mit ihren ungenauen Gefühlen? Mir ist aufgefallen, dass die meisten Jazzmusiker verdatterte Gesichter tragen, während sie für die Masse improvisieren und ich denke, da liegt es ihnen im Gesicht, die Verwundbarkeit. Meine Frau kann wunderschön singen, aber dem Jazz ist sie nur privat zugewandt, ich denke, wenn sie nicht stirbt, dann wird sie dennoch irgendwann eine Freundin von Alice Coltrane. Mich hat da kürzlich eine Obsession eingeholt, eine die eigentlich gar nicht mir gehört, aber selbiges in mir ausgelöst hat, es war weil ich im Bett mit jemanden gesessen habe und weil derjenige sagte, da wäre bald ein Ende aber das ausgedacht klang, und weil die Musik auch da war, trage ich nun dieses Fragment mit mir rum, ich kann es nicht herzeigen, weil es kein Objekt ist, stattdessen rastet es irgendwo, aber es ist ein abgeschlossenes Paradigma, deshalb kann ich keinen Jazz mehr hören, aber den anderen soll es ruhig weiter Spaß machen, weil was kümmert es mich, vielleicht wird es mir auch irgendwann wieder Freude bereiten, ich habe es in Rom versucht, aber da war noch nicht die Zeit, ich habe es hier versucht, aber zum Glück stellte es sich als Violinkonzert heraus.Vorweg da lese ich immer nichts zu den Sachen, die mich aus dem Atelier treiben, ich sage immer, es ist weil ich unvoreingenommen sein möchte, aber in Wahrheit bin ich einfach nicht wirklich gängig, ich denke bereits vorher, dass das Vergessen ohnehin einsetzen wird. Auch der Verrückte hat sich bei mir gemeldet, aber nicht in diesem und nicht im letzten Jahr, dennoch ist es überraschend gewesen, weil wie gesagt, der Anfang des Jazz liegt deutlich weiter zurück. Er hat gefragt ob ich da Kunst für das Cover der Platte machen möchte, aber ich habe gesagt nein nein, weil die Lieder von mir handeln und blöd wäre ich, den eigenen Namen darunter zu setzen, richtig? Verdient wird damit ja nichts. Deshalb rede ich auch nicht über den Jazz, manchmal über die Mathematik, aber nicht über die Musik weil ich nicht will, dass da jemand Gedanken anstellt über mich, weil ich mich nicht auskenne, ich kann ja keine Noten lesen. Die Synchronizität ist die Verwirrtheit, da bin ich mir sicher aber auch das sage ich niemandem. Es ist nicht einfach sich einen Charakter zusammen zu basteln und wenn er einem später gestohlen wird, dann fragt man sich unausweichlich was die ganze Arbeit wertgewesen ist, deshalb stellt der Künstler eben auch sich aus, damit die anderen kein Patent anmelden können, aber mir liegt das einfach nicht, ich bin so einfach auszuziehen, obwohl ich Schriftsteller bin und das geht meistens dann schief, dann liege ich irgendwo oder sitze oder stehe und jemand fragt mich etwas und ich kann nicht anders als mich selbst vor ihnen zu zerteilen. Ich habe mich im Prozess beschleunigt, das hält zumindest seichte Geister vom Stehlen ab, denn, auch über das Konzepte stehlen kann ich eben nicht den Mund halten, und dann passiert es mir doch ab und an dass jemand kommt, der vielleicht wie ein seichter Geist aussieht, dann aber doch alles mitnimmt. Das war der Beginn vom Ende, als mir das klar wurde, ich habe aber da noch nicht direkt aufgegeben, da bin ich noch fügsam gewesen, habe an die Zerteilung geglaubt, weil das kleine Leben, das ist eben von nur ganz wenigen beäugt worden. Dann ist die Sache passiert, dann ist der Wahnsinn der Kakerlake eingezogen und ich hätte das Zeichen mal besser gleich wahrnehmen müssen, bevor ich mich da auf den Spiegel gesetzt habe. Ich habe die Butterbrote satt, ständig schmiere ich es mir aus Versehen in die Haare, da muss was passieren, das ist doch kein Zustand. Weil ich damals reden geantwortet habe, habe ich mir später gedacht, ich könnte wohl am Theater arbeiten, auch wenn ich gar nichts über Theater wusste, weil erstens gab es da keins wo ich aufgewachsen bin und zweitens, selbst wenn es eines gegeben hätte, dann wäre ich dort nie gewesen. Später da bin ich heilfroh gewesen, dass ich das Schauspielen nicht angefangen hatte, weil erstens ist es sowieso Grundbaustein unseres Seins und zweitens bin ich ja Maler geworden, nur um dann festzustellen, dass es eben nur ein Schauspiel ist, die Malerei. Deshalb habe ich angefangen ins Theater zu gehen, später als Erwachsener, weil der Fernseher, der war gar nicht mehr Gegenstand meiner Persönlichkeit und dort im Theater da habe ich wunderbare Dinge gesehen, aber dennoch, wenn ich mich mit Schauspielern unterhalte, dann halte ich mich gleichzeitig bedeckt, denn was weiß ich schon, da war einmal dieses Theaterstück in dem sich Frauen zunehmend angezogen haben aber anfangs nackt in einem weißen Plastikraum auf dem Boden herum robbten, es gibt vermutlich nicht viele Worte die das Beschreiben und es war ja auch als leise Vorführung geplant, ich erinnere mich, dass es in meinem Kopf geglitzert hat, und ich erinnere mich auch, dass da einmal der Raum war als die Frauen auf dem Boden aufklatschten, und natürlich waren da unzählige andere Theaterstücke, wie der eingebildete Kranke von Mulière, ich sah ein paar Stücke von Alfred Jarry und denke, dass ich daraus meinen Humor gezogen habe, ich habe Antonin Artauds Stücke gemocht, weil sie eben auch in der Kunst eine Rolle spielten und die Reinterpretationen des Bühnenbildes einfach wunderbar waren, mir gefiel immer das proletarische Theater und besonders gefielen mir die arbeiten von Erwin Piscator, weil sie so eine wunderbar politische Dokumentation war; aber auch Geschichtlich weiß ich nicht viel, deshalb sage ich nichts. Das Theater hat immer meine Ehrfurcht genossen und am liebsten sind mir jene die spät in der Nacht starten, weil ich dann in der Dunkelheit des Zuschauers eintauchen kann und ich fühle was die anderen fühlen, das nehme ich mir immer vor, weil ich will keine eigene Erfahrung, ich will wissen wie es gedacht wurde, also setze ich mich so weit vor wie möglich aber auch an den Rand, so dass ich die anderen im Halbkreis beobachten kann, da am rechten Ende sitzen meistens irgendwelche Verantwortlichen, und ich sage dass das Stück erst dann sichtbar wird, wenn man deren Gesichter beobachtet. Natürlich sage ich das zu niemandem, weil die Beobachtung soll meine eigene bleiben, ich könnte es nicht das Theater, aber sollte ich es dennoch irgendwann versuchen, dann werde ich auch dort nicht meine Quellen nennen, weil reden kann ich, aber meistens nur die Sachen der anderen, ich rede nicht über den eingebildeten Kranken, ich bin es selbst, ich habe mich dazu entschieden, als er mir unterkam, der Wahnsinnige. Wir alle tragen unsere Überzeugungen, ist es nicht so, und ich rede nur besonders schnell, weil es mir eben liegt, irgendwann wird es Teil der Kunst sein, weil ich es endlich geschafft habe das Chaos aufzuräumen, ich habe jemandem aus der nächsten Generation Zutritt verschafft zu meinem Antiquariat, gehofft, der würde da etwas Ordnung reinbringen, aber stattdessen hat auch er nur Dinge hinausgetragen, was mich wieder an den Raum denken lässt, wären wir im selben gewesen, hätte er nehmen können was er möchte, aber stattdessen ist er rausgelaufen und nicht wieder gekommen, hat die Gedanken aber einfach mitgenommen und auch er wird sich hüten die Quellen zu nennen. Manchmal da beschleunigt sich die Musik ja, dann wenn die anderen Unterstützung brauchen um wach zu bleiben, aber ich wurde langsam müde von den Seelen die hereinspazierten und meine Überzeugungen beobachteten als stünden sie zum Verkauf. Gefragt hat mich nie jemand, aber ich konnte nicht anders, als es jedem zu erzählen.
Der Kater ist einfach so dazu gekommen, aber schon vor dem Vogel. Er zählot genau genommen zum kleinen Leben dazu, ist mit einbegriffen, vielleicht weil ich ihn auf der Straße gefunden habe, später ist sie mir in die Universität gefolgt und damit ein Kunstwerk geworden, die anderen haben sich um der Kater gestritten und niemand sonst genoss so viel Aufmerksamkeit wie das Felltier. Ich hab ihm das Zugfahren nicht beigebracht und auch sonst nichts, auf einmal war er einfach da auf der Straße und sah tot aus, also habe ich ihn aufgehoben und mir angesehen, dann zum Tierarzt gefahren und dann ist er einfach nie wieder weggegangen. Das erste Jahr lebte er vor der Tür, ich habe ihn dort einfach wieder hinausgesetzt, gesagt, geh heim, aber ist nie gegangen und nach einem Jahr beschwerte sich der Nachbar und es wurde ja auch Winter, deshalb habe ich ihn hineingeholt. Da habe ich ihn mir das erste Mal genauer angesehen und an Schrödinger gedacht. Es ist natürlich so, dass ich auch ein wenig Mitleid hatte, aber besser trifft zu, dass er heimatlos aber beharrlich blieb, selbst als er in das Leben stolperte, und das schätze ich an ihm, weil wir eben nur nebeneinander sind, und noch nicht einmal miteinander sprechen können. Er ist das perfekte subjektive Objekt, denn was weiß ich, was er denkt, aber was weiß er was ich denke, richtig? Ich kann mit ihm sprechen in welcher Sprache ich auch will, sein Vokabular wird nie ein ganzes Buch umspannen. Ich habe ihn angesehen und das erste Mal an die Schachtel gedacht, das weiß ich noch, aber irgendwas ist dann passiert und deshalb hat es Jahre gedauert, bis mir der Gedanke erneut kam. Heute ist es jedenfalls die Mutter des Chaoses und auch sie muss sterben, die Angst die mich umtreibt ist, dass sie unsterblich ist, begleitet von der weiteren Angst, dass der Raum mit dem Kater einmal verschwinden wird. Weil, der Tierarzt sagt, er ist nicht mehr der jüngste. Und herausgefunden habe ich noch nicht viel, weil ich viel zu lange nur rumgestanden bin und die Dinge von den anderen beobachtet habe, aber selbst kein Dokument verfasste. Ich habe mich schlicht überschätzt mit dem merken! Es ist einfach passiert, dass ich mehr vergessen habe als ich mir leisten könnte und jetzt stehe ich selbst nackt herum, aber nicht um mich auszustellen, sondern auf der Suche nach einem Versteck. Ich kann mich eben nicht zügeln, wenn ich rausgehe, dann ist mein Kopf zwar draußen, aber die Grenze zwischen Innen und Außen ist die selbe wie die die die Katze umgibt, die Katze entkommt nicht und weiß deshalb nicht wie es mir geht aber ich entkomme eben so wenig und schon gar nicht rein in die Box, deswegen entgeht auch mir, wie es der Katze dort drinnen geht. Aber ich denke, da wurde etwas vergessen, und zwar die Box selbst, da gab es vor ein paar Jahren den Peter Ells, der hat da ausschweifend darüber geschrieben und zwischen uns kann ich sagen dass es mich mehr als ärgerte, dass er sein Werk verfasste als seine Frau starb, nicht danach, sonder während dessen, aber das tut eigentlich nichts zur Sache, weil er war da etwas wichtigem auf der Spur, was wenn die Box etwas weiß, das hab die mir gedacht, als ich sein Buch gelesen habe Das ist auch schon eine Weile her, deshalb ist mir danach noch so viel mehr begegnet, ihn habe ich dennoch gleich von Beginn an nicht vergessen, also hat es vielleicht gefruchtet das Intro seines Buches in dem er beinah zynisch erscheint. Mein Bauch aber der sagt mir das selbe, deswegen habe ich die Katze ja irgendwann hineingeholt. Denn ich werde den Gedanken nicht los, dass das Gehirn genauso funktioniert wie das Universum. Sagen wir so, das Universum ist eine finite Entität, aber ich bin es eben auch und mir muss im Gehirn eben gleiches widerfahren, aber ich frage mich, warum lösen wir uns nicht auf, wenn alles unendlich ist. Und der Mensch, der betreibt eh schon Zauberei indem er spricht. Warum sprechen also nicht alle mehr, warum findet niemand etwas über Sprache heraus? Ich habe Wittgenstein irgendwann gelesen, dann, als es im Kontext zum zweiten Weltkrieg stand, denn man glaub es kaum, aber er war mit Hitler auf einer Schule, nur eine Stufe unter ihm. Das ist vielleicht ein willkürliches Detail, aber vielleicht auch nicht. Vielleicht hatte Hugo Ball eben doch recht als er sich seine eigene Sprache ausgedacht hat und die Kunst, die Sprache, die Kommunikation, das ist doch alles das selbe, also müsste es doch auch alles nach selbem Prinzip lösbar sein, das ist was mir durch den Kopf ging und das haben auch die Menschen auf der Konferenz gesagt, auch wenn diese nicht an etwas arbeiten das man nicht anfassen kann, nun gut, sie tun es doch, aber es ist eben etwas anderes. Der Arbeitskörper ist eben einer der nicht wirklich existiert, das habe ich ja schon einige Male gesagt, und deshalb ist es so schwer in für sich selbst zu halten, weil alle es nur ansehen und mir ihrem eigenen Sein abgreifen müssen, manchmal aber, da überschreiten sie die Grenze, dann zum Beispiel wenn sie einfach Fotos machen oder die Stimme aufnehmen, weil nur durch die Ausstellung da kann doch so was nicht mit uns gemacht werden, ich sollte da doch gefragt werden, das ist es doch, und deshalb rede ich eben jetzt mit keinem mehr, nicht mal in dem Raum öffne ich meinen Mund, vielleicht würde ich zu Cattelan sprechen, oder der Madonnenstatue, weil die sind so berühmt, die müssten sich nicht um mich scheren, die könnten sich einfach berieseln lassen wie der Sand und es würde auch in ihren Köpfen glitzern, aber das Problem ist, die Ehe ist noch so weit weg und ich habe schon aufgegeben, weil die anderen die werden schneller sein wenn ihnen bewusst wird welche Juwelen sie mitgenommen haben. Ich selbst, ich bin der Zeit so unterwürfig, und wenn sie sich geschickt anstellen, dann können sie mich so einfach überholen wie die Zeit auf der Armbanduhr vorzudrehen ist. Ich kann mich draußen schlecht benehmen und schlimmer wird es noch wenn ich dabei trinke, erst letztes Jahr da habe ich jemandem für seine Ausstellung geholfen und mit jemand anderem auf der Toilette gesessen und Rotwein getrunken bis der Präsident hereinkam und ich mir dachte, das hätte einer der Momente sein können, war es aber nicht. Stattdessen habe ich den Künstler um Erlaubnis gebeten das Licht einzuschlagen, er gab sie mir, erstaunlicherweise, und einen kurzen Augenblick habe ich gedacht, das ist das Fundament unserer Verbindung war es dann aber nie, weil ich die Nacht so laut geschnarcht habe, das haben mir die anderen erzählt. Irgendwie ist ja dann doch jedes Wort Geld wert oder zerstört etwas, das Geld wert gewesen sein hätte können. Das trage ich seitdem mit mir herum, weil, mit der Frau habe in der Zeit noch nicht wirklich gesprochen, stattdessen habe ich dem Komponisten zugehört, der mit uns gereist ist, aber später verstand ich, während ich da auf dem Dach saß hat sie sich in das Herz des Mannes gegraben und ich bewundere sie dafür, weil heute, da erinnert sich nicht an den Wahnsinn, wir alle hatten unsere Augen in der Nacht, aber er erinnert sich mit Sicherheit an das schöne Haar der Frau, wie sie es am Morgen trug und wie wunderbar wild es aussah. Gerade, da ist ja noch alles in Ordnung, weil wir unsere Mütter nicht bewegen müssen und wegrennen konnten, ganz ohne Probleme. Der Krieg wird schon nicht kommen, da sind wir uns sicher, ob wir es können kümmert uns nicht, das ist was ich denke. Ich bin nicht vorbereitet und wenn ich die Straße langlaufe, dann denke ich, wenigstens hatte ich eine schöne Kindheit, mit einer Maus und einer Katze und einem Vogel und einem Fisch, alle am Ende tot, aber in der Zwischenzeit haben sie Freude bereitet; die Mutter wollte mir ein Mitgefühl anerziehen, aber im Endeffekt hat sie sich selbst um die Tierchen gekümmert, ich glaube sie war selbst nie ein Kind.
Ich glaube die Mutter hat ihre Liebhaber immer so geliebt, weil sie sich vor ihnen präsentieren konnte, ich weiß es schickt sich nicht andauernd von der Mutter zu sprechen, aber das ist eben die eine Sache, die wir alle gemeinsam haben neben dem dass wir uns alle selbst haben. Sie konnte so sein, weil sie selbst nichts hatte das man ihr stehlen konnte. Ich dagegen versuche mich immer auf die Arbeit zu fokussieren, Jahre habe ich studiert wie gesagt, aber gebracht hat es eben nichts, weil heute, da steht es um mich nicht besser als um sie, das mag ich mir kaum eingestehen, deshalb behalte ich es für mich und lebe stattdessen weiter wie ich es gewohnt bin. Das mit dem Stehlen das hat schon ganz früh angefangen, das erste an das ich mich erinnere ist, dass wir uns in einem Zoo befinden, aber ich bin schon zu alt dafür, ich fahre nur mit der Mutter mit, weil ich offenbar keine Schule habe oder wieso auch immer, jedenfalls bin ich im Zoo aber bestimmt schon sieben oder acht Jahre alt und weil ich schon etwas älter bin, gehe ich zu den Löwen, man hat mir immer gesagt ich sehe aus wie einer, vielleicht deshalb. Ich bin an diesem Tag vor dem Löwengehege gesessen und habe so getan als würde ich mit ihnen sprechen, weil ich das so in einem Film gesehen habe. Da bin ich gesessen und auf einmal da ist der eine Löwe zum Gitter gekommen und ich weiß noch, dass ich gedacht habe, dass ich wirklich mit Tieren sprechen kann bis die Katze ihr Bein hob und das pissen angefangen hat, ein bisschen davon ist direkt in mein Gesicht gegangen. Die anderen Kinder die da waren, die haben gelacht und die Mütter die haben zu ihren eigenen Kindern gesagt, na das ist ja gerade noch mal gut gegangen. Ich bin auch zu meiner Mutter gegangen aber ich musste sie erst suchen und bis ich sie fand da war alles schon fast getrocknet, ich habe nur gestunken, ganz fürchterlich gestunken. Nahezu zwanzig Jahre vergingen aber da war ich eines Abends aus und ich kann mich nicht erinnern, dass ich oft von dieser Geschichte erzählte, weil sie eben so unwichtig und auch so peinlich ist weil ich eben so abartig roch, aber da stand neben mir ein Freund und erzählt eben genau jenes, wie soll man sich da fühlen, wie soll man da aber auch sagen, dass das die eigene Geschichte ist, da fragt man sich dann über die Gleichheit und die Gerechtigkeit und ganz allgemein, was will der andere damit, richtig? Das ist für mich unvorstellbar, weil das Bild das ist eben doch meins und nicht seins, das kann es nie gewesen sein weil die Welt dafür zu viele Hologramme hat, sie haben mich da nicht wollen, aber es ist eben so dringend, weil heute, vielleicht morgen, da wird noch niemand dran arbeiten aber was wenn der Krieg kommt, der beschleunigt und beschleunigt, und wenn sie mich nicht jetzt am Tisch sitzen lassen, dann gibt es vielleicht keinen mehr wenn da einmal Platz für mich frei würde, dann müssten wir alle wieder von vorne anfangen und das würde ich nicht überleben, weil ich eben nicht mehr am Jüngsten bin, da ist schon eine Generation nach mir und wenn ich auch nur noch ein Jahr warte, dann haben sie mich überholt, dann war alles sinnfrei, dann hätte ich gleich einfach das Sitzen perfektionieren können, dann hätte ich mir die Bilder behalten sollen, dann hätte ich und könnte ich und würde ich jemand anderes sein, mir andere Geschichten von den Menschen stehlen und da, in dieser Welt, da könnte man mich vielleicht nicht bestehlen. Im letzten PDF, um jetzt doch einen Moment darauf einzugehen, da habe ich es als kleinen Diamanten beschrieben, es muss natürlich nicht so sein, dass das eigene Ich zum Kunstwerk wird, ferner muss es natürlich auch nicht sein, dass das Ich-Kunstwerk irgendetwas mit einem Gesamtkunstwerk oder weiter noch einem Meisterwerk zu tun hat, aber wenn eine Entität eben als Kunstwerk verstanden wird, dann muss man sich auch fragen, wem gehört das ganze eigentlich. Und wenn ich ehrlich bin, bevor ich die Frau heiraten wollte, da gab es schon mal jemanden der einen wundervollen Namen trug, zugegeben, es wäre eine Schande würde diese Person je ins Atelier kommen, weil die Nachbarn und alle anderen wissen schon von ihm; sein Nachname klingt wie der eines Zauberers, das war es, was mich faszinierte. Heute ist er kein großer Bestandteil mehr, aber auch wenn wir nie ein Wort wechselten, ich habe ihm die Persönlichkeit auferlegt, dass wir uns in diesem Punkt einig wären. Er sieht in gewisser Weise meinem Onkel ähnlich, aber auch diese Ähnlichkeit habe ich hinein seziert. Der Zauberer ist Musiker, hat was mit dem Violinenbogen zutun, deshalb wollte ich ihn haben, aber dann habe ich da nicht weiter daran gearbeitet. Naja, der Diamant. Es ist eben so, am Anfang da habe ich mich freimütig verteilt und da waren die anderen vielleicht einfach großmütiger, oder einfältiger, woran es auch gelegen haben muss, einen ist keine Besessenheit untergekommen, hier aber da ist es anders. Die, die kommen sind nur da um zu beobachten, sie nehmen sich die besten Stücke und verschwinden, ich bin das nicht gewöhnt, weil das Tor eben normalerweise zu ist, und deshalb bin ich zu nackt, lasse es geschehen und bin am Ende dann eingefroren, wieder genau da wo ich begonnen habe zu tauen. Die Frau hat es zum ersten Mal laut ausgesprochen, aber ich denke es stimmt was sie sagt, die anderen sind wirklich besessen, weil heute eben keiner mehr ein vielschichtiger Charakter sein möchte, weil Komplexität ist gleich Toxizität, alles vogues Geschwafel, weil wenn man sich umsieht, dann sind es doch die Verwirrten, die klaren Strukturen folgen. Als ich da in Paris war, da habe ich mir das ganze einmal angesehen weil für die Hochzeit, da soll auf weißen Pferden nach Paris geritten werden, es ist eine Hommage an Yael Batana, genau weiß ich nicht mehr wer sie angeschleppt hat, aber ich denke ich war es. Nein, Pferde ist jetzt nichts, das uns so allgemein begleitet und als wir ein wenig darüber nachdachten entschieden wir uns dass wir vermutlich eher mit dem Pferden nach Paris gehen werden, wie es auch kommen wird, als ich in Paris war, da habe ich nach etwas zum anziehen für die Hochzeit gesucht und wurde dabei vom Liebhabenden begleitet, danach haben wir in einem Café gesessen und über das Archiv gesprochen, über die Unsterblichkeit, ich gebe zu, er hat nicht davon gesprochen aber ich, einmal da hat der andere zu mir gesagt, dass ich in meinem Gesicht eine zweite Konversation trage und ich gebe zu, bei Zeiten da unterhalte ich mich währenddessen auch mit mir selbst, zumeist wenn die Unterhaltung unspezifisch und detailprivat ist. Da am Kaffeetisch habe ich ihm von Seth Siegelaub und vielleicht war mir das Thema bewusster als dem anderen, aber weil ich es auf der Zunge trag habe ich nicht alles geteilt, habe es stattdessen in eine Geschichte verpackt, weil die Wahrheit die behalte ich für mich selbst, ich denke immer, na wenn die anderen es herausfinden wollen dann tun sie das auf eigene Faust, also kann ich ihnen erzählen was ich möchte, wenn die Referenz wichtig werden wird für sie, dann wiederholt sie sich auch in deren Leben, deshalb schweife ich ab, dekoriere Kontexte, erzähle Lügen über tote Künstler und verstricke Gedanken in Maschen, die so groß sind, dass man hindurchsehen kann. Am Kaffeetisch da habe ich auch über etwas anderes nachgedacht als ich dem anderen von der Dokumentation erzählte, zum einen habe ich mich gewundert, ob der andere wahnsinnig ist weil er mir einigen Blödsinn erzählte, zum anderen fragte ich mich ob da etwas dran ist, am Privatisieren von der Unsterblichkeit. Ich erinnere mich, dass während ich darüber nachdachte mein Bauchgefühl sagte, er hat es selbst noch nicht verstanden. Deshalb habe ich noch mehr Epíteto eingefügt, ein bisschen gemischt, ein wenig geschrieben, und jetzt, heute, da ist er weitergezogen weil ich ihn zum ziehen verschoben habe. Er hat mir die Einsen aus den Fingern gerissen, gesagt, er sein nun Künstler, aber das geht so nicht, weil er ist schon Archivist, das ist eben der Unterschied, nicht alle können sich ins Irrenhaus hineinsetzen, denn die, die noch bei klarem Verstand sind müssen ja das Geld eintreiben, dass die Klapsmühle am Laufen hält. Jetzt habe ich jedenfalls jemand anderes beobachtet und diesmal halte ich mich zurück, denn ich möchte ihnen nicht allen misstrauen, aber sollte sich das als mein einziges kleines Leben herausstellen, dann wäre das doch mehr als bedauerlich. In der Architektur da hatte ich das ein oder andere Mal etwas zu sagen, aber auch dort, nur weitere Ignoranten, weil eigentlich will ich darauf nicht erneut eingehen, aber die schwafeln eben nur den ganzen Tag und reden etwas von einer besseren Welt aber sehe ich mich um, dann schweift nichts meinen Blick als Steine und harte Dinge, nichts ist weich in der Architektur, dafür hat sich dann ja die Innenarchitektur gebildet aber würde man mich fragen sage ich es ist ein Armutszeugnis, denn was soll das ganze denn, warum haben wir uns denn nicht nur in echt Gefängnisse gezaubert, das sollte uns doch eine Lehre sein, nicht? Das ist was ich denke, und der Kater, der sieht mich immer so an, dass ich mir manchmal einbilde ihm geht es genauso. Architektur wie den Raum, das könnte es nicht geben, nicht wenn wir weiter in der Welt herumlaufen wollen, das muss erst mal verstanden werden. Aber die Architektur, die hat vielleicht ein Gefühl mehr kann es nicht sein, nur ein Viertel des Apfels gesehen, das Universalgenie das ist ausgestorben, bereits vor etwas Zeit, wahrscheinlich war es um die Dreh herum als der Kolonialismus augenscheinlich wurde, spannend ist mir da eine Erinnerung, da war es Weihnachten und ich im Haus des Vorletzten, der schon einmal kurz zur Sprache kam, da bin ich eingeladen gewesen und in der Küche, da hat die andere mit der ungleichen Hautfarbe die Sachen zubereitet; und obwohl es nur eine Wohnung war, gab es da eine eigene Tür, das hat mich verwundert, bis ich dann irgendwann später mit der Frau darüber gesprochen habe, das klingt jetzt so, als hätte ich davor keine Meinung gehabt, aber das hatte ich, ich habe sie nur nicht geteilt weil das Publikum mit Sicherheit anderer Meinung gewesen wäre, und dann habe ich es wie mit der Musik gefühlt und den anderen kleinen Verständnis, da dachte ich, ich bin lieber leise, aber später, da ist es dann doch passiert. Weil das war eben eine Familie, die da noch nichts aufgeräumt hatte, im Grunde muss einem so was leid tun. Deshalb hüte ich mich, da irgendwas mit Lebewesen in meinem Leben zutun zu haben, zumindest von letzt an, weil es bleibt mir ja nichts anderes übrig. Ich kann mich eigentlich ganz genau daran erinnern, und das ist der Grund warum ich jetzt so durcheinander bin, weil eigentlich war es so. Ich habe da eben schon lange die Nase vollgehabt, weil der Stuhl eben ein Reminiszenz des Unverständnisses ist und der Vorletzte, von dem braucht man gar nicht erst zu sprechen, ich habe festgestellt, es trifft uns alle, und das hat mich abstürzen lassen. Das ist nicht das erste Mal, aber diesmal standen da eben so viele Leute im garten und der Kult, und die Frau und alles gleichzeitig. Aber mir geht es gut, ich will den Diamanten nur nicht mehr teilen, das ist was ich mir gedacht habe, weil ich es eben bin, der mir selbst gefallen muss und es gibt nicht 100 und nicht 1000 km abstand zum eigenen Ich, weil es verfolgt einen, kommt wieder als Gartenzwerge mit Tränen in den Augen, auch wenn es lacht, warum lässt mich denn keiner in Ruhe, richtig? Das ist es, das Gefühl, das mich schon die ganze Zeit verfolgte. Es ist irgendwie so gekommen, dass ich mir meine Eigenheiten zugelegt habe in Symbiose mit der Außenwelt und das wiederum diese dazu inspirierte sich an mir zu bedienen wie die Quelle allen seins, während ich selbst nichts brauche als den Kater, ab und an die Frau wenn das Leben zerfällt und ein Atelier. Aber es will mir einfach keiner geben, ständig ist jemand da, ständig passiert etwas, irgendwer und irgendwo Drama, der Krieg fragt auch nach Vorbereitung und dann sagen die, die einzigen, die für die Zukunft wichtig sind nein und dann habe ich gedacht Schluss aus mir reicht es, richtig? Das muss so nicht sein, weil nach meiner Logik habe ich mich ohnehin schon aufgelöst. An diesem Morgen da habe ich den Raum gesehen und mir gewünscht einfach nie wieder herauszugehen, ich weiß nicht warum er auftauchte und deshalb war es anders als die vorherigen male, diesmal habe ich genau gesehen, dass da Wände sind und das schönste war, ich habe gesehen dass sie aus Stahl waren und trotzdem konnte ich die Sonne am Horizont sehen, also dachte ich, da wird es Sonnenuntergänge geben, nur für mich. Und da habe ich entschieden einfach dort zu bleiben, habe, ich habe angenommen dann wüsste ich endlich wie es den Fischen geht und den Papageien und woher alle die Melodie des Universums verstehen. Ich habe mir einen Stein ans Bein gebunden, weil all die Jahre des Studierens haben mir die Tragik gelernt und da unten, da habe ich gefühlt dass ich verschwinde. Aber dann sehe ich mir Sie an und denke, was soll das ganze, wie sind Sie denn hier rein gelangt und warum ist alles genau so wie davor, richtig? Wollen Sie eigentlich auch eine Tasse Kaffee?
Beim besten Willen, nein danke.
Wunderbar, wissen Sie ich möchte mich ja eigentlich nicht aufdrängen, aber Sie haben sich es da drüben so schön gemütlich gemacht und wenn ich noch einmal an meine Großmutter erinnern darf, dann möchte ich gestehen, dass ich die Gesellschaft genieße, wissen Sie, da ist eben nicht immer jemand der einfach still ist, aber ich gestehe auch, dass es mir seltsam vorkommt, weil warum lassen Sie mich so lange sprechen, das kann doch nicht sein, Sie müssten doch bereits nach Hause gegangen sein, sagen Sie doch was, warum schauen Sie mich denn die ganze Zeit nur an? Ich bringe Ihnen Kaffee,oder wollen Sie vielleicht stattdessen ein Glas Wein oder Orangensaft? Ich kann Ihnen auch ein Glas Sprudelwasser anbieten, ich selbst verzichte zumeist darauf, weil ich den Preis unverschämt finde, aber für den Besuch, da mache ich immer ausnahmen, na sagen Sie schon, was wollen Sie? Ach ich bringe Ihnen eines von allem. Wir sind hier ganz sicher nicht geizig.
Wie es Ihnen am besten passt.